Blinken und Lawrow beenden Gespräch vorzeitig

Angesichts der Ukraine-Krise überziehen sich die USA und Russland gegenseitig mit Vorwürfen. Das Treffen der beiden Außenminister in Genf endet vorzeitig.
US-Außenminister Antony Blinken (l) und sein russischer Amtskollege Sergei Lawrow.
US-Außenminister Antony Blinken (l) und sein russischer Amtskollege Sergei Lawrow.Foto: Alex Brandon/Pool AP/dpa
Epoch Times21. Januar 2022

Russlands Außenminister Sergej Lawrow und sein US-Kollege Antony Blinken haben ihr Krisengespräch im Ukraine-Konflikt in Genf früher als geplant beendet. Das Treffen dauerte etwa anderthalb Stunden und war damit kürzer als die angesetzten zwei Stunden, wie russische Nachrichtenagenturen meldeten.

Die beiden Chefdiplomaten hatten sich zuvor in einem Hotel am Genfersee mit Handschlag begrüßt. Beide machten zum Auftakt deutlich, dass sie keinen Durchbruch bei den Gesprächen erwarteten. Blinken und Lawrow hatten getrennte Pressekonferenzen zu den Gesprächen angekündigt.

Initiiert hatte das Treffen die US-Seite angesichts der Spannungen um den Konflikt im Osten der Ukraine. Die Situation sei kritisch, sagte Blinken zum Auftakt und warnte Russland erneut vor einem Angriff auf das Nachbarland. Er hoffe, die Krise auf diplomatischem und friedlichem Weg zu lösen. Ziel sei eine Deeskalation.

Lawrow dankte für die Möglichkeit eines Treffens, bei dem Russland seine Forderungen an die USA und die Nato nach schriftlichen Sicherheitsgarantien erörtern wolle. „Wir erwarten Antworten auf unsere Vorschläge“, sagte Lawrow.

Russland sieht sich von einer Ausdehnung der Nato an seine Grenzen in seiner Sicherheit bedroht. Lawrow appellierte an Blinken, die USA mögen ihre Verpflichtungen in der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ernst nehmen. Demnach seien Sicherheitsfragen „unteilbar“. Nato-Staaten sollten ihre Interessen nicht auf Kosten anderer durchsetzen.

Bislang keine Ergebnisse

Der Konflikt zwischen Russland und dem Westen um die Ukraine spitzte sich zuletzt massiv zu. Die USA und ihre westlichen Verbündeten verlangen einen Rückzug der an der ukrainischen Grenze zusammengezogenen 100.000 russischen Soldaten ins Hinterland.

Auch die russische Regierung hat ihre weitreichenden Forderungen an den Westen bekräftigt. Die Nato müsse ihre ausländischen Soldaten sowie „Ausrüstung und Waffen“ aus allen Ländern abziehen, die bis 1997 nicht Teil des Verteidigungsbündnisses gewesen seien, erklärte das Außenministerium in Moskau am Freitag. Dies betreffe auch Bulgarien und Rumänien.

Der Westen droht Moskau in dem Konflikt seit Wochen mit erheblichen Sanktionen. Im Bemühen um einen diplomatischen Ausweg aus der Krise hält sich derzeit US-Außenminister Blinken in Europa auf.

Vor seinem Treffen mit Lawrow in Genf hatte er am Mittwoch und Donnerstag politische Gespräche mit Verbündeten in Kiew und Berlin geführt. (dpa/afp/red)



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