Britney Spears fordert Ende von Vormundschaft – „Ich will nur mein Leben zurück!“

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Britney-Fans halten vor einer Gerichtsanhörung zur Vormundschaft der Popsängerin ein Foto von ihr hoch.Foto: Chris Pizzello/AP/dpa/dpa
Epoch Times24. Juni 2021

Seit einem psychischen Zusammenbruch steht Britney Spears unter der Vormundschaft ihres Vaters. Aber die Sängerin fühlt sich ausgenutzt und will wieder alleine Entscheidungen über ihr Leben treffen.

Popstar Britney Spears (39) hat in einer Anhörung vor Gericht ein Ende der seit 2008 bestehenden Vormundschaft über ihre Person und ihre Finanzen gefordert.

Die Sängerin war im vergangenen Jahr vor Gericht gezogen, um ein Ende der seit 2008 bestehenden Vormundschaft ihres Vaters Jamie Spears zu erwirken. Am Mittwoch nahm sie auf eigenen Wunsch erstmals selbst öffentlich ausführlich Stellung zu ihrem fremdbestimmten Leben.

Online dem Gericht zugeschaltet berichtete sie unter anderem, wie sie daran gehindert wurde, ihre empfängnisverhütende Spirale entfernen zu lassen, obwohl sie sich weitere Kinder wünsche. Die Ärzte hätten sie zudem zwangsweise auf Medikamente gesetzt, die sie wie „betrunken“ machten.

„Ich will nur mein Leben zurück!“

„Ich will nur mein Leben zurück!“ Sie sei seit 13 Jahren weitgehend ihrer Selbstständigkeit beraubt, „es ist genug“, redete sich die inzwischen 39-Jährige am Mittwoch ihren Frust von der Seele.

Sie sei „traumatisiert“ und „deprimiert“, sagte Spears. „Ich bin nicht glücklich, ich kann nicht schlafen. Ich bin so wütend,“ sagte sie. Sie weine jeden Tag. „Ich glaube wirklich, dass diese Vormundschaft missbräuchlich ist. Ich will Änderungen, ich verdiene Änderungen“, flehte Spears Richterin Brenda Penny an.

20 Minuten lang sprach die Sängerin fast ohne Pause. Die Vormundschaft ihres Vaters schade ihr mehr, als sie ihr nütze, sagte die 39-Jährige. Nach Angaben ihres vom Gericht bestellten Verteidigers Samuel Ingham fürchtet sie sich vor ihrem Vater.

„Ich glaube wahrhaftig, dass diese Vormundschaft missbräuchlich ist“, sagte Spears und fügte hinzu, sie sei durch die gerichtliche Regelung „traumatisiert“ und „deprimiert“. „Ich bin nicht glücklich, ich kann nicht schlafen. Ich bin so wütend“, sagte die 39-Jährige, die sich nach Angaben ihres Anwalts vor ihrem Vater fürchtet.

Spears erklärte weiter, sie fühle sich von ihrer Familie und von Managern ausgenutzt. Sie werde von allen kontrolliert und könne selbst nicht über ihr Leben bestimmen.

Zu der Anhörung vor Richterin Brenda Penny in Los Angeles waren unter anderem Spears‘ geschiedene Eltern, Jamie und Lynne Spears, sowie ihr Anwalt zugeschaltet.

Im April hatte die Sängerin die Anhörung beantragt. In dem Rechtsstreit mit ihrem Vater um ihre Vormundschaft hatte sich Spears bis dahin selbst kaum öffentlich geäußert.

Mit dem Erfolg kamen die Probleme

Mit Hits wie „… Baby One More Time“, „Oops!… I Did It Again“ und „Toxic“ war Britney Spears Anfang der 2000er Jahre die bestbezahlte Sängerin der Welt.

Wegen psychischer Probleme wurde sie 2008 vorübergehend in eine Klinik zwangseingewiesen, ihr Vater – Jamie Spears – übernahm die Vormundschaft für seine Tochter und regelt seither ihre rechtlichen und finanziellen Angelegenheiten.

Unter seiner Vormundschaft kehrte Spears rasch auf die Bühne zurück. Sie veröffentlichte drei Alben, trat in verschiedenen Fernsehshows auf und übernahm sogar eine Dauershow in Las Vegas. Doch im Januar 2019 sagte sie abrupt alle Auftritte ab. Ein Gericht hatte 2008 entschieden, ihrem Vater die Vormundschaft zu übertragen.

Später wurden zusätzlich ein Finanztreuhänder und eine weitere Person als Co-Vormund bestellt. Im vergangenen Jahr beantragte Britney Spears, ihren Vater durch einen professionellen Vormund zu ersetzen.

Jamie Spears‘ Anwälte sagen, er habe die Finanzen seiner Tochter hervorragend verwaltet. Aber im Februar wies ein Gericht seinen Antrag zurück, alleiniger Vermögensverwalter zu werden – stattdessen entschied es, dass er sich die Vormundschaft auch in Zukunft mit der Treuhandgesellschaft Bessemer Trust teilen müsse.

Bereits 2016 beklagte Spears sich, dass sie über nichts alleine entscheiden dürfe

Laut Gerichtsdokumenten, aus denen die „New York Times“ am Dienstag zitierte, hatte Britney Spears schon 2016 einem Gerichtsermittler geschildert, dass sie über nichts alleine entscheiden dürfe, nicht über ihre Freundschaften, Ausgaben – und nicht einmal über die Farbe ihrer Küchenschränke. Sie habe das Gefühl, sie arbeite und bringe Geld ein und müsse „für alle um sie herum bezahlen“, sagte sie laut dem Bericht.

In einer vor Gericht verlesenen Stellungnahme erklärte Jamie Spears‘ Anwalt, dass es dem 68-Jährigen „leid“ tue, von ihrem großen Schmerz zu hören und dass er seine Tochter „sehr liebt.“

Das öffentliche Interesse an dem Vormundschaftsstreit wurde zuletzt durch den Dokumentarfilm „Framing Britney Spears“ angeheizt, der die rechtliche Entmündigung des Popstars nachzeichnet. Viele Prominente und Fans bekundeten unter dem Hashtag #FreeBritney ihre Unterstützung für die Sängerin. (dpa/afp/nw)



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