Chinas Gen-Firma sammelt genetische Daten von Millionen schwangeren Frauen

Von 8. Juli 2021

Beim folgenden Beitrag handelt es sich um den Originaltext zum Video: „Pränataltest: Chinesische Firma sammelt genetische Daten von Frauen“ vom YouTube-Kanal NTD-Deutsch. Epoch Times hat keine redaktionellen Änderungen vorgenommen. 

Ein weltweit eingesetzter Pränataltest sendet Gendaten von schwangeren Frauen an eine chinesische Firma. Die Firma hat den Test zusammen mit dem chinesischen Militär entwickelt. Die USA sehen darin ein Sicherheitsrisiko. 

Das wohl weltweit größte Genomforschungsunternehmen hat über pränatale Tests von Millionen Frauen die Gendaten gesammelt. Es handelt sich um die „BGI Group“. Die Tests entstanden in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Militär.

Das Originalvideo von NTD Deutsch: 

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BGI nutzt die genetischen Daten für weitreichende Forschungen zu Bevölkerungsmerkmalen. Doch laut US-Regierungsberatern stelle das ein Sicherheitsrisiko dar.

BGIs riesige genomische Datenbank könnte China Vorteile verschaffen – sowohl wirtschaftlich als auch militärisch – und potenziell zur Entwicklung manipulierter Krankheitserreger oder genetisch verbesserten Soldaten genutzt werden.

Ich möchte wissen, was mit so sensiblen Daten über mich, wie meinem Genom und dem meines Kindes, geschieht.“ – sagt Emilia, BGI Kundin aus Polen.

Das ist Emilia, eine der mehr als 8 Millionen Frauen, die den BGI-Pränataltest gemacht haben. Die 32-jährige Bürokauffrau sprach mit „Reuters“ unter der Bedingung, dass nur ihr Vorname verwendet wird. Emilia hat die Einwilligung unterschrieben. Nun werden ihre genetischen Daten gespeichert und für die Forschung verwendet.

Was sie jedoch nicht wusste: Ihre Daten könnten jetzt in China sein, genauer gesagt in Shenzhen, Hauptsitz und Forschungszentrum der BGI. Aus dem Formular, das die Kundin unterschrieb, ging das aber nicht hervor. Es hieß nur: Ihre Probe wird zur Analyse nach Hongkong geschickt.

Ich muss zugeben, die Nachricht, dass meine Daten der chinesischen Regierung übergeben worden sein könnten, schockiert mich. Nachdem ich das Formular gelesen hatte, dachte ich, dass ich gut über den Test und die Verwendung der Daten informiert worden sei. Es gab Informationen, dass, wenn ich zustimme, diese für weitere Studien verwendet werden können, um die Methode zu verbessern. Aber sonst gab es nicht viel.“ – meint Emilia weiter.

BGI behauptet, es sei nie vom chinesischen Regime gebeten worden, die Gentestdaten für die Forschung zur Verfügung zu stellen. Der Pränataltest des Unternehmens – mit dem Markennamen NIFTY – ist einer der populärsten der Welt. Er wird in mindestens 52 Ländern verkauft – auch in Deutschland unter der Marke „PreviaTest“.

Solche Tests werden etwa in der 10. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Sie erfassen die DNA aus der Plazenta im Blutkreislauf der Frau, um fetale Anomalien, wie das Down-Syndrom, zu erkennen.

Zwar werden die Tests anonym durchgeführt, dennoch erfassen sie genetische Informationen über die Mutter. Und laut den Datenschutzbestimmungen der Tests dürfen diese aus Gründen der nationalen Sicherheit weitergegeben werden. 

„Reuters“ hat ebenso die Online-Aufzeichnungen überprüft. Sie zeigen, dass die genetischen Informationen von mindestens 500 Frauen – einschließlich einiger außerhalb Chinas – ebenfalls in Chinas nationaler Genbank gespeichert sind.

Jede Zeile, die hier zu sehen ist, ist eine andere Frau. „Reuters“ konnte nicht feststellen, ob Emilias Daten in der Gen-Datenbank gespeichert sind.

BGI speichert persönliche Details wie das Land der Frau, ihre Größe und ihr Gewicht. Forscher sagen, dass diese genetischen „Big Data“ Hinweise geben können, und zwar über Krankheiten wie Schizophrenie oder über Körpergrößen und Körperfett sowie Viren.

Zwar ist das Verfahren privat – die Daten werden aber trotzdem gespeichert. GI hält dagegen: Es habe niemals Zugang zu irgendwelchen identifizierbaren persönlichen Daten gehabt. Das Unternehmen würde lediglich Standortdaten von Frauen auf dem chinesischen Festland speichern und ausländische Proben und Daten nach fünf Jahren vernichten.

Dass BGI bei der pränatalen Forschung mit dem chinesischen Militär zusammenarbeitet, das ist für die Öffentlichkeit jedoch neu. Für die US-Sicherheitsberater gibt das Grund zur Sorge.

Ein Expertengremium unter der Leitung des ehemaligen Google-Chefs Eric Schmidt warnte im März, dass die Vereinigten Staaten Chinas Fortschritte in der Biotechnologie und KI als eine neue Art der nationalen Sicherheitsbedrohung erkennen sollten.

Auf Fragen, ob BGI Verbindungen zum chinesischen Militär pflegt und über die Sicherheitsbedrohung, die seine Forschung laut den USA darstellt, wollte das Unternehmen nicht eingehen.

Chinas Außenministerium sagte, der Bericht spiegele „haltlose Anschuldigungen und Verleumdungen“ der US-Behörden wider.

Zurück in Polen sagt Emilia, dass sie einen anderen Test gewählt hätte, wenn sie das Ausmaß der Sekundärforschung der BGI Group vorher verstanden hätte.

„Das könnte ein sehr wichtiger Punkt bei der Auswahl eines Tests sein. Für mich wäre es das gewesen.“ – bekräftigt BGI-Test-Kundin Emilia.



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