Handelsgespräche: Chinas Verhandlungsführer reist trotz Kritik in die USA

Trotz der jüngsten Spannungen im Handelsstreit zwischen den USA und China hält Peking an den geplanten Gesprächen in Washington fest. Der chinesische Verhandlungsführer Liu He will zu den Verhandlungen am Donnerstag und Freitag reisen.
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Die USA und China liefern sich seit Monaten eine Handelsauseinandersetzung. Die Vereinigten Staaten haben Sonderzölle auf Waren aus China im Wert von mehr als 250 Milliarden Euro erhoben. China reagierte mit Vergeltungszöllen.Foto: Feng Li/Pool/GETTY IMAGES/POOL/dpa
Epoch Times7. Mai 2019

China will eine weitere Eskalation des Handelskonflikts mit den USA offenbar vermeiden: Trotz neuer Vorwürfe aus Washington reist Pekings Verhandlungsführer Liu He zu Verhandlungen am Donnerstag und Freitag in die USA, wie das chinesische Handelsministerium am Dienstag ankündigte.

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Geng Shuang, sagte am Dienstag, es sei „normal, dass beide Seiten Meinungsverschiedenheiten hätten. China gehe Problemen nicht aus dem Weg und wolle „ernsthaft“ weiter verhandeln.

Leichter Börsenanstieg zu verzeichnen

Gegenseitiger Respekt, Gleichheit und gegenseitiger Nutzen seien die Voraussetzungen für eine Einigung. An den asiatischen Börsen stiegen die Kurse daraufhin wieder leicht, nachdem sie am Montag wegen Trumps Ankündigung eingebrochen waren.

Ursprünglich sollten die neuen Handelsgespräche – die elfte ranghoch besetzte Verhandlungsrunde – bereits am Mittwoch beginnen. US-Präsident Donald Trump hatte bis vor kurzem noch erklärt, ein „Deal“ sei nahe. Am Sonntag kündigte er dann per Tweet plötzlich eine weitere Zollerhöhung für chinesische Waren an.

China nimmt Verpflichtungen nicht ernst

Sein Handelsbeauftragter Robert Lighthizer beschuldigte China, bereits gegebene Zusagen zurückgezogen zu haben. „Im Verlauf der vergangenen Woche oder so haben wir eine Erosion der Verpflichtungen Chinas erlebt.

Ich würde sagen, sie traten von Verpflichtungen zurück, die sie nach unserer Ansicht schon gemacht hatten“, sagte Lighthizer dem „Wall Street Journal“.

Die von Trump angekündigten Zollerhöhungen träten daher am Freitag um 12.01 Uhr Ortszeit (06.01 Uhr MESZ) in Kraft. Die Zölle auf chinesische Importe im Umfang von 200 Milliarden Dollar (178 Milliarden Euro) sollen dann von zehn auf 25 Prozent steigen.

„Substanzielle“ Rückentwicklungen

Auch US-Finanzminister Steven Mnuchin beklagte gegenüber Journalisten „substanzielle“ Rückentwicklungen bei den jüngsten Gesprächen mit Peking. Eigentlich seien die Verhandlungen bereits zu 90 Prozent abgeschlossen.

„Die Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China sind die Bedrohung für die Weltwirtschaft“, sagte Lagarde auf dem Paris Forum, einer Konferenz mit Finanzministern und Notenbankchefs aus rund 30 Ländern. (afp)



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