Erdogan stellt Unterstützung von Pariser Klimaabkommen durch die Türkei in Frage

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan sagte am Samstag bei seiner Abschluss-Pressekonferenz am G20-Gipfel, er habe Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron deutlich gemacht, dass das Klimaabkommen nicht vom türkischen Parlament ratifiziert werde.
Titelbild
Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan in Hamburg.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times9. Juli 2017

Nach dem G20-Gipfel in Hamburg hat der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan die Ratifizierung des Pariser Klimaabkommens durch sein Land in Frage gestellt.

Erdogan sagte am Samstag bei seiner Abschluss-Pressekonferenz, er habe Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron deutlich gemacht, dass das Klimaabkommen nicht vom türkischen Parlament ratifiziert werde, „bis die uns gegebenen Versprechen nicht erfüllt werden“.

Damit bezog sich der türkische Staatschef nach eigenen Angaben auf Zusagen des damaligen französischen Präsidenten François Hollande im Jahr 2015, dass die Türkei trotz ihrer Einstufung als entwickelter Staat nicht die gleichen finanziellen Lasten der Klimavereinbarung tragen muss wie etablierte Industriestaaten.

Im Rahmen des Pariser Abkommens sollen die Industriestaaten ärmeren Ländern ab dem Jahr 2020 jährlich hundert Milliarden Dollar (88 Milliarden Euro) für Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen zur Verfügung stellen. Bis 2025 soll ein neuer, höherer Betrag vereinbart werden. Die Türkei will nicht in den Fonds einzahlen müssen, sondern vielmehr selbst Gelder erhalten.

Im Abschlussdokument des G20-Gipfels war am Samstag ausdrücklich die Ablehnung des Pariser Klimaabkommens durch die Regierung von US-Präsident Donald Trump benannt worden. Die 19 übrigen Gipfelstaaten bekannten sich aber dazu, dass das Klimaabkommen von Paris „unumkehrbar“ sei, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte.

Am Ende des Gipfels sagte Erdogan aber: „Nach diesem Schritt von Amerika geht unsere Position in die Richtung, es nicht im Parlament zu verabschieden.“ Außerdem hätten auch andere G20-Staaten ihre Probleme mit dem globalen Abkommen. „Sie erneuern nicht ihre volle Unterstützung“, fügte Erdogan hinzu.

Das Ende 2015 beschlossene Abkommen soll die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter beschränken. (Siehe: Klimawandel verschärft laut Forscher Gefahr für Wälder – Dipl. Ing. Limburg bezeichnet Klimawandel als „Schwindel“)

Bislang haben es mehr als 150 Staaten ratifiziert, darunter Deutschland. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion