„Erfolg im Kampf gegen das Verbrechen“: Berüchtigter Drogenbaron Dámaso López in Mexiko verhaftet

Mexikanischen Fahndern ist ein wichtiger Schlag gegen das Sinaloa-Drogenkartell gelungen: Der Drogenbaron Dámaso López alias "El Licenciado" (Der Akademiker) wurde gestern bei einer Razzia von Militär und Polizei in einem Nobelviertel von Mexiko-Stadt festgenommen.
Titelbild
Dámaso López bei seiner Verhaftung am 2. Mai 2017 in Mexiko.Foto: STR/AFP/Getty Images
Epoch Times3. Mai 2017

Mexikanische Fahnder haben einen mächtigen Anführer des Sinaloa-Drogenkartells verhaftet: Dámaso López alias „El Licenciado“ (Der Akademiker), ein enger Vertrauter des in den USA inhaftierten Drogenbosses Joaquín Guzmán, wurde am Dienstag bei einer Razzia von Militär und Polizei in einem Nobelviertel von Mexiko-Stadt festgenommen.

López soll in einen blutigen Machtkampf um die Nachfolge Guzmáns verstrickt sein.

Vize-Direktor eines Hochsicherheitsgefängnisses hilft Guzmán beim Ausbruch

Dámaso López war nach Angaben von Experten zuletzt Guzmáns rechte Hand und galt als einer seiner möglichen Nachfolger.

Er war 2001 Vize-Direktor des Hochsicherheitsgefängnisses von Puente Grande im Bundesstaat Jalisco, wo er Guzmán alias „El Chapo“ (Der Kurze) bei seinem ersten Ausbruch half.

Damit erwarb er sich das Vertrauen des Drogenbosses, wie der ehemalige mexikanische Geheimagent Alejandro Hope sagte. Medienberichten zufolge ist Guzmán Taufpate von López‘ Sohn.

Nach Guzmáns Verhaftung und Auslieferung an die USA: Blutiger Machtkampf im Sinaloa-Kartell

Im Jahr 2013 stufte das US-Finanzministerium ihn bereits als „Drogenbaron“ ein, der an der Seite des Sinaloa-Kartellchefs eine bedeutende Rolle im internationalen Drogenhandel spiele.

Seit Guzmáns neuerlicher Verhaftung und Auslieferung an die USA im Januar soll sich López mit den Söhnen des 60-Jährigen einen blutigen Kampf um die Macht im Sinaloa-Kartell geliefert haben.

Lokalen Medienberichten zufolge soll er bereits an einer Allianz mit dem rivalisierenden und als besonders gewalttätig geltenden Kartell Jalisco Nueva Generación gearbeitet haben.

In den Bundesstaaten Sinaloa und Baja California Sur registrieren die Behörden seit einiger Zeit einen deutlichen Anstieg der bewaffneten Straßenkämpfe und Morde. Chefermittler Omar García bezeichnete López als einen der Hauptverantwortlichen für die Gewalt.

Zwei Wochen nach Guzmáns Auslieferung an die USA hatten seine Söhne Damaso López in einem Schreiben an die Medien vorgeworfen, ein Attentat auf sie geplant zu haben.

Unter dem Vorwand, sich mit ihnen versöhnen zu wollen, habe er ein Treffen mit ihnen und dem Kartell-Mitbegründer Ismael Zambada vorgeschlagen, in Wirklichkeit aber seine Leute geschickt, um sie zu ermorden.

López‘ Festnahme: „Erfolg im Kampf gegen das Verbrechen“

Der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto beglückwünschte das Verteidigungsministerium zu Dámaso López‘ Festnahme und sprach von einem „Erfolg im Kampf gegen das Verbrechen“.

Nach Einschätzung von Sicherheitsexperte Hopes wird die Verhaftung von López den internen Machtkampf weiter verschärfen und die Zersplitterung des Kartells beschleunigen.

Guzmán ist in einem Hochsicherheitsgefängnis in Manhattan inhaftiert. Die mexikanischen Behörden hatten El Chapo nach zwei spektakulären Gefängnisausbrüchen an die USA ausgeliefert.

Der 60-Jährige wartet nun auf seinen Prozess. Er ist unter anderem wegen Waffenvergehen und Drogenhandels angeklagt, ihm droht lebenslange Haft. (afp)

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