Erstmals seit 15 Jahren: Israel genehmigt 31 Siedlerwohnungen im UNESCO-geschützten Hebron

Israel hat den Bau von 31 neuen jüdischen Siedlungshäusern in der Stadt Hebron genehmigt. Hebron ist die größte palästinensische Stadt im Westjordanland und beheimatet ungefähr 1.000 jüdische Siedler. Es ist die erste Baugenehmigung in Hebron seit 15 Jahren.
Titelbild
Israelischer Siedlungsbau in Hebron, Palästina.Foto: HAZEM BADER/AFP/Getty Images
Epoch Times17. Oktober 2017

Israel hat am Montag nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation den Bau von 31 Siedlerwohnungen in der palästinensischen Stadt Hebron im israelisch besetzten Westjordanland genehmigt.

Wie die Organisation Peace Now erklärte, handelt es sich dabei um die ersten Baugenehmigungen für jüdische Siedler in Hebron seit 15 Jahren.

Die Baugenehmigung sei die Reaktion auf die Entscheidung der UNESCO, die Altstadt von Hebron im Westjordanland zum „dritten palästinensischen Weltkulturerbe“ zu erklären und zugleich auf die Liste gefährdeter Stätten zu setzen, berichtet die israelische Internet-Zeitung „The Times of Israel“ und die US-amerikanischen Zeitung „Jewish Press“.

In der Stadt im israelisch besetzten Westjordanland leben derzeit inmitten der 200.000 palästinensischen Bewohner etwa 800 militante jüdische Siedler in einer von israelischen Soldaten stark gesicherten Enklave.

Nach Angaben eines israelischen Behördenmitarbeiters wurden die Baugenehmigungen für Hebron im Rahmen größerer Besiedlungspläne erteilt. Demnach will Israel den Bau von etwa 4000 Wohneinheiten in den Palästinensergebieten vorantreiben. Peace Now erklärte, ein für die Besiedlung zuständiger Ausschuss solle am Dienstag und am Mittwoch zusammenkommen. Das Gremium habe 2000 weitere Wohneinheiten auf der Agenda.

Die Siedlungen sind einer der größten Streitpunkte zwischen Israelis und Palästinensern. Das Palästinensergebiet wird mit den israelischen Wohnsiedlungen de facto verkleinert. Damit steht der Siedlungsbau auch einer Zwei-Staaten-Lösung für den Nahen Osten entgegen. Die Vereinten Nationen betrachten alle Siedlungen im Westjordanland und im von Israel annektierten Ost-Jerusalem als illegal. (afp/so)



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