Estnische prowestliche Regierungskoalition zerbrochen

Die Sozialdemokraten und die IRL hätten Gespräche über die Bildung einer neuen Koalition mit der prorussischen Zentrumspartei aufgenommen, die bislang in der Opposition war, sagte der Politologe Ahto Lobjakas.
Titelbild
Taavi RoivasFoto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times8. November 2016

In Estland ist die prowestliche regierende Drei-Parteien-Koalition zerbrochen. Die Sprecherin der bislang mitregierenden Sozialdemokraten, Heidi Ojamaa, sagte am Montag, die Zusammenarbeit mit der Reformpartei von Ministerpräsident Taavi Roivas sei beendet. Reformpartei, Sozialdemokraten und die konservative IRL verfügten nach den Wahlen vom März 2015 über 59 der 101 Mandate im Parlament von Tallinn.

Die Sozialdemokraten und die IRL hätten Gespräche über die Bildung einer neuen Koalition mit der prorussischen Zentrumspartei aufgenommen, die bislang in der Opposition war, sagte der Politologe Ahto Lobjakas. Die Zentrumspartei hat 27 Sitze. Am Wochenende wählte sie den 38-jährigen Jüri Ratas zum Vorsitzenden, der nun möglicherweise Nachfolger von Roivas im Amt des Regierungschefs werden könnte.

Reformpartei-Vize Hanno Pevkur, der zugleich Innenminister ist, sagte im estnischen Fernsehen, die Parteiführung werde am Dienstag zusammenkommen, um über die Demission des 37-jährigen Roivas zu beraten.

Estland gehörte ebenso wie Lettland und Litauen früher zur Sowjetunion. Nach deren Zerfall traten die baltischen Staaten im Jahr 2004 sowohl der EU als auch der Nato bei. Estland ist seit 2011 auch Mitglied der europäischen Währungsunion. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion