Europol: Drogen- und Menschenhändler vermehrt in Schleusergeschäft aktiv

"Wir haben deutliche Hinweise, dass Schwerkriminelle versuchen, immer größere Gewinne aus dem illegalen Schleusergeschäft zu verbuchen", sagte Michael Rauschenbach, Abteilungsleiter für Organisierte Kriminalität bei der Europäischen Polizeibehörde Europol.
Titelbild
Bootsflüchtlinge im Mittelmeer (Archiv)Foto: Marina Militare, über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times4. Januar 2017

Drogendealer und Menschenhändler mischen offenbar immer stärker im Schleusergeschäft mit Flüchtlingen mit.

„Wir haben deutliche Hinweise, dass Schwerkriminelle versuchen, immer größere Gewinne aus dem illegalen Schleusergeschäft zu verbuchen“, sagte Michael Rauschenbach, Abteilungsleiter für Organisierte Kriminalität bei der Europäischen Polizeibehörde Europol, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Anders als der Drogenhandel oder das Geschäft mit Prostitution sei der Migrantenschmuggel etwa über das Mittelmeer für Kriminelle „ein stark wachsendes Geschäft“, sagte der Europol-Experte.

Zunehmend würden Dokumente wie Ausweise oder Asylanträge gefälscht. „Wir beobachten, dass Drogenhändler oder Menschenhändler vermehrt auch aktiv werden beim Schmuggel von Flüchtlingen und Migranten“, so Rauschenbach. Kriminelle Milieus würden sich genauso überschneiden wie die Routen, die sie für ihre Geschäfte nutzten, hob er hervor.

Vor einem Jahr noch hätte die Flucht aus einem afrikanischen Staat über das Mittelmeer bis nach Europa im Durchschnitt zwischen 3.000 und 5.000 Euro gekostet. „Inzwischen zahlen Migranten den gleichen Preis für nur eine Etappe dieser Flucht“, sagte Rauschenbach.

Die Qualität der Schlauchboote werde schlechter, das Material sei billig. Im Jahr 2016 hat Europol in Kooperation mit Polizisten aus den EU-Ländern nach eigenen Angaben 15.000 Tatverdächtige im Zusammenhang mit illegalen Schleusungen ermittelt. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion