„Feuerauge“: Pipeline-Leck im Golf von Mexiko

Ein gigantisches „Feuerauge“ war vor wenigen Tagen im Golf von Mexiko zu sehen.
Titelbild
Das Logo des Ölkonzerns Pemex.Foto: ALFREDO ESTRELLA/AFP via Getty Images
Epoch Times7. Juli 2021

Im Golf von Mexiko hat vor Kurzem das Wasser gebrannt. Das Phänomen, das den Namen „Feuerauge“ im Internet bekam, wurde durch ein Gasleck in einer Unterwasser-Pipeline verursacht. Der Umweltbehörde zufolge hat der Vorfall „keinen Ölteppich“ verursacht – was genau den Brand ausgelöst hatte, bleibt jedoch unklar. 

Das Feuer ist in der Nähe der Bohrinsel der Ölförderanlage Ku-Maloob-Zaap ausgebrochen, die derm Erdölkonzern Pemex gehört. In einem Zwischenbericht heißt es, „die Turbomaschinen der aktiven Produktionsanlagen wurden durch einen elektrischen Sturm und starke Regenfälle in Mitleidenschaft gezogen“.

Die Mitarbeiter hätten Stickstoff verwendet, um das Feuer zu kontrollieren. Das wütende Inferno wurde nach einem fünfstündigen Kampf dann endgültig gelöscht. Es ist jedoch weiter unklar, wie viel Umweltschaden das Gasleck und das Feuer verursacht hatten, schlussfolgert das mexikanische Umweltrechtszentrum CEMDA.

Laut Pemex gab es weder Verletzte, noch mussten Menschen in Sicherheit gebracht werden.

Das Wasser brennt

Umweltaktivisten und Experten schlagen indes Alarm und wollen Ölbohrungen in Gänze abschaffen. „Das Bildmaterial ist ziemlich alarmierend: Es sieht so aus, als ob sich die Pforten der Hölle geöffnet hätten“, sagte Chris Robbins, Leiter für wissenschaftliche Initiativen bei Ocean Conservancy, gegenüber „New York Times“.

Robbins fragt sich, wie lange es noch gut geht, dass „wir nach Öl und Erdgas bohren“, denn solange „wird es leider immer wieder zu solchen Unfällen kommen“.

„Feuerauge“ nicht der erste Unfall

Miyoko Sakashita, Direktorin für Ozeane beim Center for Biological Diversity, sagte, dass „die erschreckenden Aufnahmen aus dem Golf von Mexiko der Welt zeigen, dass Offshore-Bohrungen schmutzig und gefährlich sind“. Sie plädiert für den Stopp von Bohrungen, weil diese „entsetzlichen Unfälle den Golf weiterhin schädigen“ werden.

Petróleos Mexicanos, besser bekannt als Pemex, hat eine lange Liste von ähnlichen Unfällen. 1992 haben bei insgesamt zehn Explosionen über 250 Menschen ihr Leben verloren. Diese wurden durch Benzin in der Kanalisation der Stadt Guadalajara verursacht. Im Jahr 2016 sind durch zwei Explosionen 28 Menschen ums Leben gekommen – 1984, bei der schlimmsten Ölkatastrophe der Geschichte, sind über 300 Menschen gestorben.

Ku Maloob Zaap ist der größte Rohölproduzent von Pemex und macht mehr als 40 Prozent der täglichen Produktion von fast 1,7 Millionen Barrel aus. Berichten zufolge soll der Energiekonzern stark verschuldet sein. Seit Jahren sinkt die Ölproduktion, weil Pemex nicht in Modernisierung investiert. (sza)



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