Fillon weist neue Vorwürfe als Versuch „politischer Destabilisierung“ zurück

FrankreichsPräsidentschaftskandidat François Fillon hat neue Vorwürfe gegen ihn als Versuch einer "politischen Destabilisierung" zurückgewiesen.
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Der französische Präsidentschaftskandidat François FillonFoto: CHRISTOPHE ARCHAMBAULT/AFP/Getty Images
Epoch Times8. März 2017

Der angeschlagene französische Präsidentschaftskandidat François Fillon hat neue Vorwürfe gegen ihn als Versuch einer „politischen Destabilisierung“ zurückgewiesen. Der konservative Politiker reagierte damit am Mittwoch im Sender LCP auf einen Bericht, wonach er von einem befreundeten Milliardär einen zinsfreien Kredit über 50.000 Euro erhielt und den Behörden verschwieg.

„Ich werde dazu keine Fragen beantworten“, sagte Fillon. „Das ist kein Thema. Fragen Sie meine Anwälte.“ Die investigative Satirezeitung „Le Canard Enchaîné“ berichtet in ihrer neuesten Ausgabe, Fillon habe den Kredit 2013 von dem befreundeten Unternehmer Marc Ladreit de Lacharrière erhalten. Der konservative Abgeordnete habe den Kredit aber nicht bei der Behörde für Transparenz in der Politik angegeben, die über die Integrität von Abgeordneten und Amtsinhabern wacht. Nach Angaben seines Anwalts hatte er dies „vergessen“.

Laut „Le Canard Enchaîné“ nährt der Kredit bei den Ermittlern den Verdacht einer Bestechlichkeit Fillons. Als Premierminister hatte er sich 2011 dafür eingesetzt, dass Ladreit de Lacharrière mit dem Großkreuz der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet wird – dem höchsten Verdienstorden in Frankreich.

Ladreit de Lacharrière ist auch in die Scheinbeschäftigungsaffäre um Fillons Ehefrau Penelope verstrickt. Diese bekam zwischen 2012 und 2013 von seinem Magazin „La Revue des Deux Mondes“ 100.000 Euro.

Die neue Enthüllung zum 50.000-Euro-Kredit kommt für Fillon zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt: Er hat sich gerade erst im Machtkampf um seine Präsidentschaftskandidatur gegen große Teile seiner konservativen Republikaner durchgesetzt. Zahlreiche Parteifreunde hatten wegen der Scheinbeschäftigungsaffäre vergeblich seinen Rückzug verlangt.

In Umfragen für die Präsidentschaftswahl in weniger als sieben Wochen ist Fillon auf den dritten Platz abgestürzt und würde es damit nicht in die Stichwahl schaffen. (afp)



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