Frankreichs Bischöfe wollen Entschädigungen durch Immobilien-Verkauf finanzieren

Titelbild
Bischof von Chalons, François Touvet (L), und Generalsekretär und Sprecher der Französischen Bischofskonferenz, Hugues de Woillemont, bei einer Pressekonferenz am 6. November 2021 in Lourdes.Foto: VALENTINE CHAPUIS/AFP via Getty Images
Epoch Times8. November 2021

Die katholische Kirche in Frankreich will sich von einigen ihrer Immobilien trennen, um Entschädigungen für Missbrauchsopfer zu finanzieren. „Wir werden dafür nicht die Zuwendungen der Gläubigen nutzen“, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Eric de Moulins-Beaufort, am Montag in Lourdes zum Abschluss der Vollversammlung der Bischofskonferenz. Die Bischöfe hatten sich in erster Linie mit den Folgen von sexuellem Missbrauch in der Kirche befasst.

Nach dem Bericht einer unabhängigen Untersuchungskommission waren in Frankreich seit 1950 schätzungsweise 216.000 Minderjährige von katholischen Priestern und Ordensleuten sexuell missbraucht worden.

Eine nationale Instanz unter dem Vorsitz einer Beamtin des Justizministeriums solle sich mit den Anträgen der Opfer befassen, kündigte der Vorsitzende der Bischofskonferenz an. Die Höhe der Entschädigungen sei noch nicht entschieden.

Es handele sich um individuelle Entschädigungen. „Jedes Opfer wird berücksichtigt“, betonte der Erzbischof. „Wir greifen auf die Reserven der Kirche zurück.“ Auch die Aufnahme eines Kredits sei denkbar.

Falls einzelne Gläubige in den Entschädigungsfonds einzahlen wollten, so sei dies möglich, ergänzte Dominique Blanchet, der Vizevorsitzende der Bischofskonferenz. Aber es würden keine allgemeinen Spenden der Gemeindemitglieder benutzt. „Da gibt es keine Durchlässigkeit“, betonte er.

Wegen der strengen Trennung von Kirche und Staat gibt es in Frankreich keine Kirchensteuer. Die Gemeinden werden durch freiwillige Abgaben der Gläubigen finanziert.

Visitatoren soll die Arbeit der Bischöfe prüfen

Die Bischöfe hätten außerdem Papst Franziskus gebeten, eine Gruppe von Visitatoren zu schicken, um die Arbeit der Bischöfe zu prüfen, sagte de Moulins-Beaufort. Neun Arbeitsgruppen unter dem Vorsitz von Laien sollen sich mit den Reformvorschlägen befassen, die die Untersuchungskommission gemacht hatte.

Dabei geht es unter anderem um eine Analyse zu der Frage, warum sexuelle Gewalt ausgerechnet in der Kirche so stark verbreitet ist, und um eine bessere Begleitung von Priestern.

Die katholische Basis hatte erschüttert und wütend auf den Missbrauchsbericht reagiert. „Wir haben ein Treffen in der Gemeinde organisiert, und viele kannten wen, der betroffen war“, sagte Bernard Maës, Pfarrer einer Pariser Gemeinde. Er sei erleichtert, dass die Opfer nun endlich gehört würden.

Er begrüße es, wenn die Kirche sich von ihren Immobilien trenne, um die Opfer zu entschädigen, möglicherweise auch vom Pariser Sitz der Bischofskonferenz. „Es ist gut, dass die Kirche endlich dazu steht“, betonte er.

Die Bischöfe hatten sich auf ihrer Vollversammlung erstmals geschlossen zur institutionellen Verantwortung der Kirche für die Missbrauchsfälle bekannt. Es habe sich nicht um Einzelfälle gehandelt, sondern der Missbrauch sei systematisch gewesen, betonte de Moulins-Beaufort. Die Kirche habe die Opfer „weder angehört noch begleitet“, sagte er. (afp/dl)



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