Französischer Staatsrat entscheidet über Burkini-Verbot

Die französische Bildungsministerin Najat Vallaut-Belkacem kritisierte die Burkini-Verbote an Frankreichs Stränden: „Das ebnet den Weg für rassistische Parolen.“
Titelbild
Teilnehmerinnen einer Protestveranstaltung vor der französischen Botschaft in London. Foto: Hannah Mckay/dpa
Epoch Times26. August 2016
Der französische Staatsrat, das oberste Verwaltungsgericht des Landes, will heute in Paris über ein Burkini-Verbot entscheiden.

Die Menschenrechtsliga und das Kollektiv gegen Islamophobie in Frankreich (CCIF) hatten das Burkini-Verbot der Riviera-Gemeinde Villenneuve-Loubet rechtlich angegriffen. Insgesamt haben etwa 30 französische Kommunen Ganzkörper-Badeanzüge für Musliminnen an ihren Stränden untersagt. Das Thema sorgt in Frankreich für politischen Zündstoff, auch innerhalb der Regierung.

Bildungsministerin Najat Vallaut-Belkacem kritisierte die Verbote: „Das ebnet den Weg für rassistische Parolen.“ Dass es immer mehr Anti-Burkini-Verordnungen gebe, sei nicht willkommen, sagte die Ressortchefin dem Radiosender Europe 1. „Das wirft die Frage nach den individuellen Freiheiten auf.“ Der sozialistische Premierminister Manuel Valls entgegnete im TV-Sender BFMTV, es handele sich nicht um eine Fehlentwicklung.

Staatschef François Hollande ging am Donnerstag am Rande eines Treffens mit sozialdemokratischen Spitzenpolitikern in La Celle-Saint-Cloud zwar nicht explizit auf den Burkini-Streit ein; nach seinen Worten erfordert das gemeinsame Leben jedoch, „dass sich jeder an die Regeln hält und dass es weder Provokation noch Stigmatisierung gibt“.

(dpa)

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion