Frontex-Chef: Nach Corona kommen wieder mehr Flüchtlinge

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Ein Migrant redet mit einem französischen Gendarmen am Grenzübergang zwischen dem spanischen Irun und Hendaye, am 10. März 2021. Migranten warten in der spanischen baskischen Stadt Irun darauf, auf ihrem Weg nach Nordeuropa die Grenze nach Frankreich überqueren zu können.Foto: ANDER GILLENEA/AFP via Getty Images
Epoch Times23. März 2021

Die EU-Grenzschutzbehörde Frontex rechnet nach der Corona-Pandemie mit einer deutlichen Zunahme der illegalen Migration und den Flüchtlingsströmen nach Europa.

Ich bin mir sicher, dass nach Corona wieder mehr Flüchtlinge versuchen werden, nach Europa zu kommen“, sagte Frontex-Chef Fabrice Leggeri den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.

Der Rückgang der Migrantenzahlen an den EU-Außengrenzen liege vor allem an den Corona-Auflagen. „Schon im Sommer 2020, als die Corona-Reisebeschränkungen wieder gelockert wurden, kamen mehr Migranten nach Europa“, sagte Leggeri.

Die Pandemie habe die Fluchtursachen in den letzten Monaten noch verschärft, betonte der Frontex-Chef. „Auch aus wirtschaftlichen Gründen wird die Zahl der Migranten wieder zunehmen“.

In afrikanischen Ländern sei die Wirtschaft wegen der Pandemie mindestens genauso, „wenn nicht stärker unter Druck als in der EU“. Die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten müssten sich deshalb bald auf eine Reform der europäischen Migrationspolitik einigen, sagte Leggeri.

Die EU-Staaten streiten seit dem Höhepunkt der Massenmigration 2015 über die Asylreform. Die EU-Kommission hatte im September einen neuen Vorschlag unterbreitet. Er sieht beschleunigte Asylverfahren direkt an den Außengrenzen und schnellere Abschiebungen vor.

Osteuropäische Länder wie Ungarn lehnen die Pläne jedoch ab, weil sie weiter Quoten für die Verteilung von Migranten und Flüchtlingen innerhalb der EU enthalten. Hauptankunftsländer für Migranten im Süden der Union wie Italien und Griechenland kritisieren ihrerseits, dass keine gerechte Lastenteilung vorgesehen ist. (afp/er)



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