General Motors plant massiven Stellenabbau und Fabrikschließungen – Trump „nicht glücklich“

Der US-Autobauer General Motors hat sich selbst eine Schocktherapie verschrieben. Im kommenden Jahr will GM mehr als jede Sechste seiner Stellen streichen und sieben Fabriken stilllegen, vier davon in den USA. US-Präsident Trump reagierte verärgert.
Titelbild
General Motors.Foto: Bill Pugliano/Getty Images
Epoch Times27. November 2018

Der US-Autobauer General Motors (GM) hat sich selbst eine Schocktherapie verschrieben. Im kommenden Jahr will das Unternehmen mehr als jede Sechste seiner Stellen streichen und sieben Fabriken stilllegen, vier davon in den USA, wie der Konzern am Montag mitteilte. US-Präsident Donald Trump, der sich den Schutz von US-Industriejobs auf die Fahnen geschrieben hat, reagierte verärgert: Er sei über die GM-Pläne „nicht glücklich“, sagte er.

Unternehmenschefin Mary Barra begründete die massiven Umstrukturierungs- und Sparpläne mit den „sich wandelnden Marktbedingungen“. Schwerpunktmäßig will sich GM künftig auf die Produktion der in den USA überaus beliebten geländegängigen Limousinen (SUVs) und Kleinlaster mit offener Ladefläche (Pickups) konzentrieren.

Die Produktion von kleineren und mittelgroßen Pkw, die auf dem US-Markt immer weniger Abnehmer finden, wird hingegen weiter zurückgefahren. Stattdessen will der Konzern die Entwicklung von selbstfahrenden Fahrzeugen vorantreiben. Auch die Entwicklung von Elektroautos soll zu den künftigen Prioritäten zählen – womit GM der Konkurrenz durch den US-Elektroautobauer Tesla begegnen will.

Der größte US-Autohersteller will mit der Umstrukturierung sechs Milliarden Dollar (5,3 Milliarden Euro) im Jahr einsparen. Gestrichen werden sollen 15 Prozent der weltweit 180.000 GM-Stellen. Die genaue Zahl der wegfallenden Jobs nannte das Unternehmen nicht. Der Stellenabbau soll jedoch auch das Management betreffen, dort sollen 25 Prozent der Jobs wegfallen, wie das Unternehmen erläuterte.

In den USA sollen im Zuge der Rosskur die Fabriken Hamtramck im Bundesstaat Michigan, Lordstown im Bundesstaat Ohio sowie zwei Spezialfabriken für Batterien und Getriebe in Ohio und im Bundesstaat Maryland dicht gemacht werden. Zudem will GM sein Werk in Oshawa in der kanadischen Provinz Ontario stilllegen sowie zwei weitere zunächst nicht genannte Fabriken im Ausland.

Trump sagte, er habe mit der GM-Chefin „sehr hart“ über die Sparpläne diskutiert. Er wolle, dass der Konzern schon „bald“ an die für die Schließung vorgesehenen Standorte zurückkehre.

Er habe Barra auch daran erinnert, dass „dieses Land“ viel für GM getan habe – Trump bezog sich damit darauf, dass GM nach der Finanzkrise des Jahres 2008 durch ein massives Rettungsprogramm der Regierung von Präsident Barack Obama vor der Pleite bewahrt worden war.

Die US-Automobilgewerkschaft UAM warf GM vor, die Produktion in großem Stil nach China und Mexiko verlagern zu wollen, wo die Löhne um mehr als die Hälfte niedriger seien. Die UAM kündigte an, die „hartherzigen“ Pläne mit allen ihr zur Verfügung stehenden rechtlichen und tarifvertraglichen Mitteln bekämpfen zu wollen.

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau bekundete im Gespräch mit Barra seine „tiefe Enttäuschung“ über die GM-Entscheidung, das Werk in Oshawa östlich von Toronto zu schließen, wie er im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte. Seit Generationen seien die Arbeiter der dortigen Autofabrik „das Herz und die Seele von Oshawa“. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion