Gibt es UFOs und Aliens? So will die NASA das „Unbekannte“ herausfinden

Der Leiter der Raumfahrtbehörde NASA will die Diskussion über UFOs – oder UAP – „von der Sensationslust zur Wissenschaft verlagern“. Er erklärt mit der Veröffentlichung einer neuen Studie, wie er diesen Schritt konkret umsetzen will.
UFO-Forschung wissenschaftlich angehen – NASA legt Pläne vor
Die US-Raumfahrtbehörde NASA legt einen neuen Bericht zu „nicht identifizierten ungewöhnlichen Phänomenen“ vor.Foto: John Raoux/AP
Von 15. September 2023

Die NASA veröffentlichte am 14. September eine unabhängige Studie zu unidentifizierten anomalen Phänomenen, kurz UAP. Bill Nelson, Leiter der NASA, raumfahrtwissenschaftlicher Berater des US-Präsidenten und früherer Astronaut, bezeichnete die Studie als erste konkrete Maßnahme der Behörde, um UAP – früher als unidentifizierte Flugobjekte (UFOs) bezeichnet – ernsthaft zu untersuchen.

Die Studie wurde 2022 in Auftrag gegeben. Mit ihrer Veröffentlichung kündigte die NASA ein neues Engagement bei der Untersuchung von unidentifizierten anomalen Phänomenen an. Laut dem Bericht wollte die NASA Einblicke in frühere Vorfälle mit diesen Flugobjekten erhalten. Zudem ging es um die Beschaffung der dazu verfügbaren konkreten Daten. Ebenso sollten Empfehlungen für den Umgang mit künftigen Fällen gegeben werden.

Unidentifizierte Objekte besser verstehen

Mit den neuen Entwicklungen will die NASA eine „herausragende Rolle“ bei den Bemühungen der Regierung spielen, um UAPs besser zu verstehen. „Sie sollte ihr umfangreiches Fachwissen nutzen, damit ein umfassender, evidenzbasierter und zugleich wissenschaftlicher Ansatz entsteht“, sagte Nelson.

Darüber hinaus betonte der Bericht, wie wichtig es sei, Informationen von Zivilisten zu sammeln. Dazu gehörte die Einführung offizieller Meldungen von Berufspiloten durch Änderungen am Meldesystem der US-Luftfahrtbehörde und an den Flugverkehrsmanagementsystemen sowie die Koordinierung mit der Bundesluftfahrtbehörde der USA.

Nasa-Chef Bill Nelson während seiner ersten großen Ansprache an die Mitarbeiter im Hauptsitz der Behörde in Washington.

NASA-Chef Bill Nelson in Washington. Der amerikanische Politiker der Demokratischen Partei gehörte von 2001 bis 2019 als Vertreter Floridas dem US-Senat an und schied nach der verlorenen Wahl 2018 im Januar 2019 aus. Zuvor war er Mitglied des US-Repräsentantenhauses. Seit 2021 ist er Leiter der NASA. Foto: Bill Ingalls/NASA/AP/dpa

„Das unabhängige Studienteam der NASA hat keine Beweise dafür gefunden, dass UAP einen außerirdischen Ursprung haben“, bestätigte Nelson. „Aber wir wissen nicht, was diese UAP sind. Die Aufgabe der NASA ist es, das Unbekannte herauszufinden.“ Nelson bezeichnete die Forschung auch als eine Angelegenheit der nationalen Sicherheit. Die NASA sei noch dabei, die Ergebnisse und Empfehlungen der Studie auszuwerten.

Neuer Direktor für UAP-Forschung

Neben Nelson nahmen Nicola Fox (stellvertretende Verwalterin des NASA Science Mission Directorate), der Astrophysiker Daniel Evans (stellvertretender Verwalter für Forschung) und der theoretische Astrophysiker David Spergel (Vorsitzender des unabhängigen UAP-Studienteams) an einer Podiumsdiskussion in der NASA-Zentrale in Washington teil.

Das vierköpfige Gremium erörterte die neue Position der Behörde zu den unidentifizierten anomalen Phänomenen und kündigte die Ernennung eines Forschungsdirektors an. Nelson sagte in seiner Eröffnungsrede, dass dieser neue Direktor „die Aufgabe hat, die Vision der NASA für die UAP-Forschung zu entwickeln und zu überwachen“.

Und: „Wir werden das Fachwissen der NASA nutzen, um mit anderen Behörden bei der Analyse von UAP zusammenzuarbeiten. Wir werden KI und maschinelles Lernen nutzen, um den Himmel nach Anomalien abzusuchen.“ Die NASA wolle dies transparent tun. Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen werden bei ihren Forschungen ebenfalls eine Rolle spielen.

Der neue Forschungsdirektor werde mit dem Verteidigungsministerium (DOD) und anderen Regierungsstellen – wie dem All-Domain Anomaly Resolution Office – zusammenarbeiten. Das diene dem Zweck, die Kommunikation, Datenerfassung und -auswertung zu zentralisieren und „eine robuste Datenbank“ für alle zukünftigen Informationen einzurichten, erklärte „Fox“.

Die Identität des Forschungsdirektors wird jedoch derzeit aus Sicherheitsgründen zurückgehalten. Es kam laut Berichten bereits vor, dass Teilnehmer der Studie in sozialen Medien wegen ihrer Teilnahme an dem Projekt belästigt und bedroht wurden.

Von Stigmatisierung zur Wissenschaft

Um ihre Mittel zur Datenerfassung zu verbessern, betonten alle vier Beamten, dass die Berichterstattung über unidentifizierte anomale Phänomene „entstigmatisiert“ werden müsse, indem sie in eine datengestützte Wissenschaft umgewandelt werde. Eines der neuen Ziele der NASA ist es, „das Gespräch über UAP von der Sensationslust zur Wissenschaft zu verlagern“, sagte Nelson.

„Der derzeitige Ansatz der UAP-Datenerfassung hat zu einer begrenzten Stichprobe von Ereignissen und begrenzten Daten geführt“, sagte Spergel. „Die Stigmatisierung hat die Berichterstattung der Piloten – sowohl der zivilen als auch der militärischen – eingeschränkt. Wir wissen, dass nun Daten fehlen.“ Er erklärte auch, dass die meisten UAP-Ereignisse nicht die von der NASA geforderte Qualität der Daten aufweisen.

„Daten sind das entscheidende Lebenselixier, um die wissenschaftliche Erforschung voranzutreiben“, sagte Fox. Der Forschungsdirektor der UAP-Forschung sei eine wichtige Ergänzung des NASA-Teams. Er werde der Behörde und der Regierung Führung, Anleitung und operative Koordination bieten. „Der Direktor wird als Pipeline dienen, um das scheinbar Unidentifizierbare zu identifizieren.“

Nelson betonte auch, dass die NASA die Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit in Bezug auf ihre nicht klassifizierten UAP-Ergebnisse in Zukunft aufrechterhalten wird. Daten und Ereignisse, die von anderen Regierungsbehörden wie dem Verteidigungsministerium als geheim eingestuft wurden, bleiben jedoch so lange geheim, bis sie von der betreffenden Behörde freigegeben werden.

(Mit Material von theepochtimes.com)



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