Illegaler Siedlungsbau: Israel reaktiviert Plan zum Bau von 500 Wohnungseinheiten in Ost-Jerusalem

Der UN-Sonderbeauftragte für den Nahost-Friedensprozess, Nikolay Mladenov, zeigte sich "zunehmend besorgt" über die jüngsten Entwicklungen in Israel. "Ich fordere Israel erneut auf, den wiederholten Aufrufen zum Stopp des illegalen Baus von Wohnungen in Siedlungen im besetzten Westjordanland einschließlich Ostjerusalem Folge zu leisten", so Mladenov.
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Ein Mann hält die Flagge von Palästina.Foto: MAHMUD HAMS/AFP/Getty Images
Epoch Times24. November 2016

Die Stadtverwaltung von Jerusalem hat am Mittwoch ein Projekt zum Bau von 500 jüdischen Wohneinheiten im von Israel annektierten, mehrheitlich palästinensischen Ostteil der Stadt reaktiviert.

Wie die gegen den Siedlungsbau eintretende israelische Nichtregierungsorganisation Ir Amim mitteilte, entschied der Planungs- und Bauausschuss, die seit 2014 auf Eis liegenden Pläne für den Bau der Wohnungseinheiten voranzutreiben. Der Siedlungsbau ist illegal.

Betty Herrschman von Ir Amim sagte, die Verantwortlichen sähen sich nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten in ihren Bestrebungen ermuntert. Die Stadtverwaltung sagte dagegen, die Pläne seien „nicht neu“ und „schon vor Jahren gebilligt worden“. Entstehen sollen die Wohneinheiten in der Siedlung Ramat Schlomo. Deren 20.000 Einwohner sind überwiegend ultraorthodoxe Juden.

Die israelische Rechte verspricht sich von Trump eine Erleichterungen bei der Siedlungspolitik in den palästinensischen Gebieten und ein Abrücken der USA von der Forderung nach Schaffung eines eigenständigen Palästinenserstaats.

Etwa 600.000 jüdische Siedler leben in Ost-Jerusalem und im Westjordanland. Die UNO betrachtet sämtliche jüdische Siedlungen in den besetzten Palästinensergebieten als illegal. Am 16. November hatte das israelische Parlament einem Gesetzentwurf zur Legalisierung tausender Wohnungen jüdischer Siedler im Westjordanland zugestimmt. Damit der Text Gesetzeskraft erlangt, sind drei weitere Abstimmungen in der Knesset erforderlich.

Der UN-Sonderbeauftragte für den Nahost-Friedensprozess, Nikolay Mladenov, zeigte sich „zunehmend besorgt“ über die jüngsten Entwicklungen in Israel. „Ich fordere Israel erneut auf, den wiederholten Aufrufen zum Stopp des illegalen Baus von Wohnungen in Siedlungen im besetzten Westjordanland einschließlich Ostjerusalem Folge zu leisten“, sagte Mladenov am Mittwoch vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. (afp)



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