Italien warnte britische Behörden vor drittem London-Attentäter

Der dritte Attentäter von London, der Italo-Marokkaner Youssef Zaghba, war den britischen Behörden 2016 von Italien Behörden als "möglicher Gefährder" gemeldet worden.
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Die Londoner Polizei bei der Arbeit am 6. Juni 2017.Foto: ODD ANDERSEN/AFP/Getty Images
Epoch Times6. Juni 2017

Eine Sprecherin der italienischen Polizei in Rom sagte der Nachrichtenagentur AFP, es habe einen vollständigen Informationsaustausch mit den britischen Behörden gegeben. Scotland Yard in London hatte den 22-jährigen Zaghba nach eigenen Angaben hingegen nicht auf dem Schirm.

Der dritte Attentäter von London, der Italo-Marokkaner Youssef Zaghba, war den britischen Behörden 2016 von Italien Behörden als „möglicher Gefährder“ gemeldet worden. Der Staatsanwalt von Bologna, Giuseppe Amato, versicherte am Dienstag im Sender Radio 24, Italien habe sein „Möglichstes“ getan, es hätten jedoch keine handfesten Beweise vorgelegen.

Zaghba wurde nach Angaben der italienischen Polizei im März 2016 auf dem Flughafen von Bologna kontrolliert, bevor er in die Türkei fliegen wollte. Er hatte nur ein Hinflugticket und einen kleinen Rucksack dabei. Die italienische Anti-Terrorpolizei Digos verdächtigte ihn, sich der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien anschließen zu wollen.

Sein Handy und sein Computer wurden beschlagnahmt, wie der Staatsanwalt Amato im Radio sagte. Da ihm jedoch nichts nachgewiesen werden konnte, bekam er sie schon bald wieder zurück. Binnen 18 Monaten war Zaghba demnach zehn Tage lang in Italien, wobei er immer von der Bologna-Abteilung von Digos überwacht wurde.

Zaghba wurde im Januar 1995 im marokkanischen Fes geboren. Seine italienische Mutter und sein marokkanischer Vater ließen sich später scheiden. Zaghba hatte beide Staatsangehörigkeiten. Er lebte hauptsächlich in Marokko, zuletzt arbeitete er in London in einem Restaurant.

Zaghbas bei Bologna lebende, vor 26 Jahren zum Islam übergetretene Mutter sagte dem Magazin „L’Espresso“, ihr Sohn habe sich über das Internet radikalisiert. Er habe ihr seinerzeit Videos aus Syrien gezeigt, aber niemals gesagt, dass er dort kämpfen wollte. Ihr selbst tue das, was ihr Sohn angerichtet habe, Leid, und sie wolle sich dafür einsetzen, dass so etwas nie wieder passiere.  (afp)



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