Kardinal Kasper kritisiert Familienbild der katholischen Kirche

Kasper hatte im Auftrag von Papst Franziskus Reformthesen zur Ehe- und Sexualmoral entwickelt und war dafür von konservativen Kardinälen massiv angegriffen worden.
Titelbild
Vater, Mutter, KindFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times13. April 2016

Der emeritierte Kurienkardinal Walter Kasper hat sich kritisch zum Familienbild der katholischen Kirche geäußert. "Die Idealfamilie gibt es nicht", sagte Kasper in der Wochenzeitung "Die Zeit".

"Was man kirchenrechtlich `irreguläre Situationen` nennt, kommt praktisch in jeder Familie vor." Kasper hatte im Auftrag von Papst Franziskus Reformthesen zur Ehe- und Sexualmoral entwickelt und war dafür von konservativen Kardinälen, darunter dem deutschen Glaubenspräfekten Gerhard Ludwig Müller, massiv angegriffen worden.

Nun kommentiert er das päpstliche Schreiben "Amoris Laetitia": "Es genügt nicht, ein altes Familienmodell hochzuhalten." Der Papst wende sich "streng gegen den Rigorismus, der vom Thron moralischer Überlegenheit herab" urteile. "Gegen die katholizistischen Engführungen will er wahre Katholizität zurückgewinnen", so Kasper. Dazu gehöre auch die Freiheit des Gewissens.

Der emeritierte Kurienkardinal berichtet, er habe sich im Vorfeld der Familiendebatten in Rom mit dem Papst persönlich verständigt. Dieser habe ihn ermutigt, das heikle Thema der wiederverheirateten Geschiedenen anzusprechen: "Er hat mir Freiheit gelassen."

Neuerungen seien nun dank Franziskus auch bei Homosexualität und Abtreibung möglich: Der Papst wende sich gegen die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften. Und für Frauen, die abgetrieben hätten, sei Vergebung möglich. "Franziskus will, dass Priester Respekt vorm Gewissen der Gläubigen zeigen. Jesus ist ein gütiger Richter, kein unerbittlicher Staatsanwalt."

(dts Nachrichtenagentur)



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