Portugal: Katholische Kirche will Missbrauchsopfer entschädigen

Ein Jahr nach Bekanntwerden des sexuellen Missbrauchs an tausenden Minderjährigen hat die katholische Kirche in Portugal angekündigt, die Opfer entschädigen zu wollen.
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Papst Franziskus winkt den Pilgern aus dem Papamobil zu, als er am 3. August 2023 zur Begrüßungszeremonie des Weltjugendtags (WJT) im Eduardo VII Park in Lissabon eintrifft.Foto: THOMAS COEX/AFP via Getty Images
Epoch Times11. April 2024

Am Donnerstag veröffentlichten die portugiesischen Bischöfe nach einem Treffen in der Stadt Fatima eine Erklärung, der zufolge zwischen Juni und Dezember Anträge auf eine Entschädigung gestellt werden können. Das Geld werde aus einem von der Bischofskonferenz eingerichteten Fonds gezahlt, der von allen Diözesen des Landes finanziert wird.

Noch ist unklar, wie viele Betroffene einen Antrag auf eine Entschädigung stellen werden, da zahlreiche von ihnen inzwischen verstorben sind. Dem im Februar 2023 veröffentlichten Bericht zufolge wurden in der katholischen Kirche in Portugal seit 1950 mindestens 4815 Minderjährige Opfer von sexuellem Missbrauch. Gewalt und Missbrauch wurden laut der Untersuchungskommission von der Kirche „systematisch“ vertuscht.

Etwa 80 Prozent der zehn Millionen Portugiesen sind Mitglied der katholischen Kirche. Nach Bekanntwerden des Missbrauchskandals entschuldigte sich die Kirche bei den Opfern und kündigte einen „Kulturwandel“ an. Papst Franziskus traf sich bei einem Besuch in Lissabon im vergangenen August mit 13 Missbrauchsopfern. (afp)



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