Klima, Sexualmoral und Kapitalismus: Der Papst in den USA

Der Papst hat in den USA ein sehr politisches und möglicherweise konfliktträchtiges Programm vor sich. Der 78-Jährige ist zum ersten Mal in den USA.
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Der Papst hat in den USA ein sehr politisches und möglicherweise konfliktträchtiges Programm vor sich.Foto:  Olivier Douliery/dpa
Epoch Times23. September 2015
Mit einem Treffen im Weißen Haus beginnt heute der erste volle Besuchstag von Papst Franziskus in Washington. Der Papst aus Argentinien war am Dienstagnachmittag (Ortszeit) zum ersten Mal in die USA gekommen.

In einer sehr seltenen Geste wurde der Papst von US-Präsident Barack Obama, dessen Frau Michelle und beiden Töchtern am Flughafen empfangen, außerdem von Vizepräsident Joe Biden und seiner Frau. Anschließend hatte die Präsidentenfamilie eine kurze private Unterredung mit dem Pontifex.

Der Papst hat in den USA ein sehr politisches und möglicherweise konfliktträchtiges Programm vor sich. Differenzen gibt es in Fragen des Klimaschutzes, aber auch in Fragen der Sexualmoral und den Folgen aus der kapitalistischen Wirtschaftsordnung. Der 78-Jährige ist zum ersten Mal in den USA.

Am Vormittag (Ortszeit) wird Franziskus nach dem Treffen mit Obama in einem offenen Wagen vorbei an vermutlich zehntausenden Zuschauern an der National Mall entlang fahren. Am Mittag trifft er mit den rund 400 katholischen Bischöfen der USA zusammen.

Ein Höhepunkt des ersten Besuchstages ist die Heiligsprechung des Paters Junípero Serra, einem Missionar aus dem 18. Jahrhundert. Es ist die erste Heiligsprechung auf US-amerikanischem Boden. Am Donnerstag spricht Franziskus als erster Papst vor dem US-Kongress.

Seine Reise führt den Papst auch nach New York und Philadelphia. In New York wird er unter anderem vor den Vereinten Nationen sprechen. In Philadelphia nimmt Franziskus am Weltfamilientag teil und feiert eine Messe mit bis zu zwei Millionen Besuchern.

Franziskus kam direkt aus Kuba. In dem sozialistischen Land hatte er für die versöhnende Kraft der Kirche geworben. Er wünsche sich eine Kirche, „die aufbricht, um Brücken zu spannen, Mauern zu durchbrechen und Versöhnung auszusäen“, sagte der Argentinier in Santiago de Cuba.

Der Vatikan spielte eine Schlüsselrolle bei der diplomatischen Annäherung zwischen den USA und Kuba, für deren Fortführung Franziskus in Kuba warb.

Mit Spannung wird erwartet, ob er sich auch zu dem seit 55 Jahren bestehenden US-Handelsembargo gegen Kuba äußern wird. Es soll zwar gelockert, aber nicht komplett aufgehoben werden. Kubas Staatschef Raúl Castro nannte das Embargo im Beisein des Papstes „grausam“.

Am Sonntagabend (Ortszeit) fliegt der Papst zurück nach Rom.

(dpa)

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