Klimakonferenz in Dubai beschließt „Übergang“ weg von fossilen Energien

Die UN-Klimakonferenz ruft die Staaten in ihrem Abschlussdokument unter anderem zu einer „Abkehr von fossilen Brennstoffen in den Energiesystemen“ auf. Ein klarer Ausstieg ist in dem Dokument nicht enthalten.
Die 28. UN-Klimakonferenz mit ihrem Präsidenten Sultan al-Dschaber findet derzeit in Dubai statt.
Die 28. UN-Klimakonferenz mit ihrem Präsidenten Sultan al-Dschaber in Dubai.Foto: Hannes P. Albert/dpa
Epoch Times13. Dezember 2023

Die Klimakonferenz in Dubai (COP28) hat einen historischen Beschluss zum „Übergang“ weg von fossilen Energien gefällt. COP-Präsident Sultan Ahmed al-Dschaber verkündete die Entscheidung am Mittwoch im Konferenzplenum, nachdem keines der fast 200 Länder Einwände erhoben hatte.

„Wir haben die Grundlage für einen transformativen Wandel“, sagte al-Dschaber unter dem Beifall der Delegierten. Nach einer zweiten Verhandlungsnacht hatte der COP-Präsident am Mittwochmorgen den überarbeiteten zentralen Beschlusstext vorgelegt.

Er ruft zu einem „Übergang weg von fossilen Energieträgern in den Energiesystemen“ auf und ist damit der erste Beschluss einer UN-Klimakonferenz, der die Zukunft aller fossilen Energien betrifft – neben Kohle also auch Erdöl und Erdgas. Dies solle in einer „gerechten, geordneten und ausgewogenen“ Art und Weise stattfinden.


Ausstieg aus „fossilen“ nicht vereinbart

Der von vielen Staaten im Vorfeld geforderte klare Ausstieg ist in dem Dokument nicht enthalten. Staaten wie die der EU konnten ihre Forderung, eine weltweite Abkehr von allen fossilen Energien zu vereinbaren, nicht gegen den erbitterten Widerstand von Ölstaaten wie Saudi-Arabien durchsetzen.

Die EU äußerte sich aber dennoch zufrieden. „Zum ersten Mal nach 30 Jahren könnten wir jetzt den Anfang vom Ende der fossilen Energieträger erreichen“, sagte EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra auf dem Weg in den Plenumssaal.

Der Text ruft zu einer Verdreifachung der weltweiten Kapazitäten an erneuerbaren Energien bis 2030 und einer Verdopplung der Energieeffizienz im gleichen Zeitraum auf. Er enthält aber auch Verweise auf „Übergangsenergien“ wie Erdgas und die umstrittenen Technologien zur Abscheidung und Speicherung von CO2.

Kritik von NGOs

Umwelt- und Entwicklungsorganisationen bezeichneten die neue Beschlussvorlage als deutliche Verbesserung im Vergleich zu dem vorherigen vagen Entwurf und als „wichtiges Signal“, kritisierten sie aber als nicht ausreichend.

Der Klima- und Wirtschaftsexperte Ottmar Edenhofer meint, dass die Möglichkeiten der EU selbst „nicht unterschätzt“ werden sollten. Die EU habe bereits im Vorfeld zur Klimakonferenz die Erhebung von Klimazöllen bei der Einfuhr von CO2-intensiven Produkten angekündigt, sollten die importierenden Länder nicht bereit sein, einen CO2-Preis zu erheben.

Dies sei keineswegs eine „technische Finte“, führte Edenhofer aus. Allein diese Ankündigung habe dazu geführt, dass etwa Indien über eine CO2-Steuer nachdenke und die Türkei über einen Emissonshandel. „Da ist etwas in Bewegung.“ (afp)



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