Koalition vor Auflösung? – Finnischer Ministerpräsident will nicht mehr mit „Wahren Finnen“ zusammenarbeiten

Die Partei "Wahre Finnen" wählte den umstrittenen Rechtsaußen-Politiker Jussi Halla-aho zum neuen Chef. Nun wollen die Koalitionspartner der Partei ihre Zusammenarbeit beenden.
Titelbild
Finnische Nationalflagge (Symbolbild).Foto: MARTTI KAINULAINEN/AFP/Getty Images
Epoch Times12. Juni 2017

Nach dem Rechtsruck an der Spitze der Partei „Wahre Finnen“ will der finnische Ministerpräsident Juha Sipilä die Koalition aufkündigen.

Er sehe nun keine Möglichkeiten mehr, „die es uns erlauben würden, mit den ‚Wahren Finnen‘ unter der Führung von Halla-aho zusammenzuarbeiten“, erklärte Sipilä am Montag über den Kurzbotschaftendienst Twitter.

https://twitter.com/juhasipila/status/874221413632282624

Der Chef der dritten Koalitionspartei, Petteri Orpo, äußerte sich ähnlich. Sipilä und Orpo kündigten für den Nachmittag eine Pressekonferenz an.

Umstrittener Halla-aho neuer Chef der „Wahren Finnen“

Die Partei „Wahre Finnen“ steht der Einwanderung skeptisch gegenüber. Am am Sonntag wählte die Partei den Rechtsaußen-Politiker Jussi Halla-aho zum neuen Chef. Halla-aho folgt dem als gemäßigter geltenden langjährigen Parteichef Timo Soini nach, der Finnlands Außenminister ist.

Halla-aho: „EU-Kommission soll NGOs bestrafen, die Migranten bei Überfahrt unterstützen“

Halla-aho wurde 2012 höchstrichterlich wegen islamfeindlicher Äußerungen der Aufstachelung zum Rassenhass schuldig befunden.

Vor einigen Wochen forderte er die EU-Kommission auf, Hilfsorganisationen zu bestrafen, die Migranten auf ihrer Überfahrt über das Mittelmeer nach Europa unterstützen. Die derzeitige Koalition ist seit Mai 2015 im Amt. (afp/as)

Mehr dazu:

450 Dollar: NGOs bezahlen für Zuwanderer, die sich eine Überfahrt nach Europa nicht leisten können

„Endlich legale Wege für Flüchtende schaffen“: Mittelmeer-NGOs appellieren mit Brandbrief an Merkel

Mit „Sea Eye“ unterwegs: Grünen-Politikerin will persönlich Flüchtlinge vor Libyen retten

Verdacht auf Beihilfe zur Schlepperei: Italienischer Senat will Polizisten auf private „Flüchtlingsretter“-Schiffe entsenden



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion