"Wir haben Hunger"
Kubanische Justiz: 62 Menschen in Zusammenhang mit Protesten verurteilt

Kubanische Aktivisten nehmen am 26. Juli 2021 in Washington, DC, an einer Kundgebung für die Freiheit Kubas in der Nähe des Weißen Hauses teil.
Foto: Kevin Dietsch/Getty Images
Im Zusammenhang mit den Protesten in Kuba im Juli sind nach Angaben der dortigen Justiz dutzende Menschen von den Gerichten verurteilt worden. Wie der Verfassungsrichter Joselín Sánchez der Zeitung „Granma“ in einem am Donnerstag (5. August) veröffentlichten Interview sagte, ergingen 62 Urteile wegen Gesetzesverstößen bei den Demonstrationen. Die Urteile reichen demnach von Geldstrafen bis zu Haft zwischen einem und vier Jahren.
In 53 der 62 Fälle seien die Urteile wegen Störung der öffentlichen Ordnung ergangen, sagte Sánchez. Andere Strafen seien etwa wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt oder Sachbeschädigung verhängt worden. Nach Angaben von Oppositionsgruppen sowie unabhängiger Medien waren während der Proteste mehr als 700 Menschen festgenommen worden. Die Behörden machten zur Gesamtzahl der Festnahmen bislang keine Angaben.
Bei den Protesten am 11. und 12. Juli in rund 40 kubanischen Städten handelte es sich um die größten regierungskritischen Demonstrationen seit der von Fidel Castro angeführten Revolution im Jahr 1959. Die Menschen brachten ihren Unmut über die schlimmste Wirtschaftskrise seit 30 Jahren und die damit einhergehende Strom- und Lebensmittelknappheit zum Ausdruck. Demonstranten riefen unter anderem „Nieder mit der Diktatur“ und „Wir haben Hunger“. (afp)
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