Moskau: Französischer und russischer Verteidigungsminister zu „Dialog“ über Ukraine bereit

In ihrem ersten Telefongespräch seit 2022 haben die Verteidigungsminister Frankreichs und Russlands nach russischen Angaben eine „Bereitschaft zum Dialog über die Ukraine festgestellt“.
Titelbild
Russlands Präsident Wladimir Putin (r) am 20. Februar 2024 mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu im Kreml in Moskau.Foto: ALEXANDER KAZAKOV/POOL/ AFP über Getty Images
Epoch Times4. April 2024

„Die Bereitschaft zum Dialog über die Ukraine“ sei aus dem Telefongespräch zwischen dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu und seinem französischen Amtskollegen Sébastien Lecornu hervorgegangen, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch.

„Der Ausgangspunkt könnte die Friedensinitiative von Istanbul sein“, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau weiter. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte sich im März bei einem Besuch des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj als Gastgeber für Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine angeboten.

Erdogan hatte damals erklärt, die Türkei unterstütze die Souveränität und territoriale Integrität ihres „strategischen Partners, der Ukraine“. Zugleich setze sie sich dafür ein, dass dieser Krieg ende und „ein gerechter Frieden“ ausgehandelt werde.

Zu dem Telefongespräch zwischen Schoigu und Lecornu erklärte das französische Verteidigungsministerium am Mittwoch, die beiden Minister hätten über den russischen Krieg in der Ukraine sowie den von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierten Angriff auf eine Konzerthalle bei Moskau gesprochen.

Lecornu habe an die Bereitschaft Frankreichs zu einem „verstärkten Austausch“ mit Moskau im Kampf gegen den Terrorismus erinnert, hieß es weiter. Zugleich habe er „den Angriffskrieg, den Russland in der Ukraine begonnen hat, vorbehaltlos verurteilt“.

Mit Blick auf den Anschlag in Moskau sagte Lecornu demnach, Frankreich verfüge über keinerlei Informationen, die auf Verbindungen zur Ukraine hindeuteten. Er habe Russland dazu aufgefordert, „jede Instrumentalisierung einzustellen“, fuhr das Ministerium fort.

Maskierte Angreifer waren am 22. März in die voll besetzte Crocus City Hall im nordwestlich gelegenen Moskauer Vorort Krasnogorsk eingedrungen und hatten dort das Feuer eröffnet. Dabei wurden mindestens 144 Menschen getötet. Der IS reklamierte die Tat kurz nach dem Angriff für sich.

Der russische Präsident Wladimir Putin räumte zwar ein, dass „radikale Islamisten“ für die Tat verantwortlich seien – er sprach aber von Verbindungen der Täter in die Ukraine.

Frankreichs Präsident Macron hatte Russland nach dem Angriff eine „verstärkte Zusammenarbeit“ mit Blick auf die Terrorbekämpfung angeboten. Der Staatschef hatte 2022 in einer Reihe von Telefonaten versucht, Putin von einer Invasion der Ukraine abzubringen. Auch nach Beginn des Einmarsches blieb Macron in telefonischem Kontakt zu Putin, mittlerweile sind die Telefonate jedoch eingestellt.

Macron hatte seine Haltung gegen Russland zuletzt weiter verschärft. So schloss er im Februar den Einsatz von Bodentruppen durch sein Land in der Ukraine nicht aus. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion