Natalie Portman: „Es war ein Glücksfall, dass mir nichts passiert ist“

Die Schauspielerin ist der Meinung, dass Kinder wegen der Gefahr der sexuellen Ausbeutung nicht in Hollywood arbeiten sollten.
Titelbild
Natalie Portman in Los Angeles am 17. November 2023Foto: Alberto E. Rodriguez/Getty Images
Von 5. Dezember 2023

Hollywood Schauspielerin Natalie Portman ist der Meinung, dass Kinder wegen der möglichen Risiken nicht in Hollywood arbeiten sollten, nachdem sie zugegeben hat, dass sie sich als Kinderfilmstar „sexualisiert“ gefühlt hatte.

„Ich würde jungen Menschen nicht dazu raten, in diesen Bereich zu gehen. Ich meine nicht gar nicht, ich meine als Kinder“, sagte Portman in einem am 23. November veröffentlichten Interview mit „Variety“.

Die Schauspielerin spielte mit zwölf Jahren in ihrem ersten Film mit. Es sei ein „Glücksfall“ gewesen, dass sie bei ihrer Arbeit in der Filmindustrie in so jungen Jahren nicht zu Schaden gekommen sei. Sie habe „sehr überfürsorgliche, wunderbare Eltern“ gehabt.

„Als Kind mag man das nicht, und als Erwachsener ist man dankbar dafür“, so die 42-jährige Oscar-Preisträgerin weiter. „Ich habe zu viele schlimme Geschichten gehört, um zu akzeptieren, dass Kinder darin involviert sein sollen. Ich kenne all die Diskussionen, die wir in den vergangenen Jahren geführt haben. Das hat die Menschen bewusster und vorsichtiger gemacht.“

Die Schauspielerin, die Mutter von zwei Kindern ist – Sohn Aleph, zwölf, und Tochter Amalia, sechs – ist der Meinung, dass Kinder in jungen Jahren nicht ins Showgeschäft einsteigen und stattdessen eine normale Kindheit erleben sollen.

„Ich glaube nicht, dass Kinder arbeiten sollten. Ich denke, Kinder sollten spielen und zur Schule gehen“, so Portman.

Sie spielte 1994 eine der Hauptrollen in dem Film „Léon: Der Profi“ des französischen Regisseurs Luc Besson, als sie gerade erst zwölf Jahre alt war.

„Leon“ war ein „komplizierter“ Film

In dem Film spielte Portman die Rolle der zwölfjährigen Mathilda, die nach der Ermordung ihrer Familie widerwillig von Léon aufgenommen wird, einem professionellen Auftragskiller, der viel älter ist als sie.

Später verliebt sie sich in Léon, obwohl er ihre Gefühle nicht erwidert.

Schauspielerin Maïwenn, die zum Zeitpunkt der Dreharbeiten sechzehnjährige Ehefrau von Besson, sagte damals, der Film sei von ihrer Beziehung inspiriert.

Besson wurde von mehreren Frauen des sexuellen Fehlverhaltens beschuldigt. Er selbst hat die Vorwürfe bestritten.

In einem Interview mit „The Hollywood Reporter“ Anfang des Jahres sagte Portman, dass sie manches am Film heute als abstoßend empfinde und räumte ein, dass die Rolle für sie als Mädchen „kompliziert“ war.

„Es ist ein Film, der immer noch geliebt wird. Die Leute sprechen mich mehr darauf an, als auf beinahe alles andere, was ich je gemacht habe. Er hat mir meine Karriere ermöglicht. Aber wenn man ihn sich jetzt ansieht, ist er definitiv, gelinde gesagt, in mancher Hinsicht abstoßend“, sagte sie dem Magazin.

Nach „Leon“ spielte Portman in einer Reihe von Erfolgsfilmen mit, darunter 1999 „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“, als sie gerade 16 Jahre alt war und noch zur Highschool ging, „V wie Vendetta“, „Hautnah“ und „Black Swan“.

Für ihre Rollen in diesen Filmen wurde sie mehrfach ausgezeichnet und ist außerdem Mitbegründerin der Produktionsfirma MountainA.

„Herr der Ringe“-Darsteller Liv Tyler und Elijah Wood während einer Pressekonferenz in Tokio am 20. Februar 2002 Foto: Toru Yamanaka/AFP/Getty Images

Sexualisiert als Kind

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Portman über ihre Erfahrungen als Kinderstar äußert. Im Jahr 2020 trat die Schauspielerin im „Armchair Expert“-Podcast ihres Schauspielkollegen Dax Shepard auf, wo sie verriet, dass sie sich als Kind sexualisiert fühlte.

„Ich denke, dass die Frühsexualisierung als Kind mich meiner eigenen Sexualität beraubt hat. Sie hat mir Angst gemacht und mir das Gefühl gegeben, dass ich nur sicher bin, wenn ich zurückhaltend und anständig erscheine. Sie sollten mich respektieren – ich bin klug und schaut mich nicht an.“

„Aber in diesem Alter hat man seine eigene Sexualität und sein eigenes Verlangen, man will Dinge erforschen und sich öffnen. Aber man fühlt sich nicht unbedingt sicher, wenn ältere Männer interessiert sind“, sagte sie damals.

Portman ist nicht der einzige Hollywood-Star, der sich gegen die Arbeit von Kindern in der Filmindustrie ausgesprochen hat.

Im Jahr 2016 erklärte der „Herr der Ringe“-Star Elijah Wood gegenüber der „Sunday Times“, dass Hollywood mit weiterverbreitetem Kindesmissbrauch zu kämpfen habe und einige Kinderdarsteller regelmäßig von „Nattern“ in der Branche „ausgebeutet“ würden.

„Es war klar, dass in Hollywood etwas Großes im Gange war. Es war alles organisiert. Es gibt eine Menge Nattern in dieser Branche, Leute, die nur ihre eigenen Interessen im Sinn haben“, sagte Wood damals.

„Was mich an diesen Situationen ärgert, ist, dass die Opfer nicht so laut sprechen können wie die Mächtigen. Das ist die Tragödie, wenn man versucht, aufzudecken, was mit den Opfern geschieht.“

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: Actress Natalie Portman Warns Children Not to Work in Hollywood After Admitting She Felt ‚Sexualized‘ as a Child. (deutsche Bearbeitung nh)



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