Nepal: Flugzeugabsturz mit 72 Menschen an Bord – Vermutlich keine Überlebenden

Zwischen dem alten und dem neuen Flughafen der Stadt Pokhara in Zentralnepal ist ein Flugzeug abgestürzt. Das Flugzeug geriet dabei in Brand.
Titelbild
Rettungskräfte an der Absturzstelle des Flugzeugs in Pokhara am 15. Januar 2023.Foto: YUNISH GURUNG/AFP via Getty Images
Epoch Times15. Januar 2023

Nach dem Absturz eines Inlandflugzeugs mit 72 Menschen an Bord sind in Nepal mindestens 68 Leichen geborgen worden. Das teilte die Flughafenbehörde mit. Der Flieger der örtlichen Yeti Airlines verunglückte demnach am Morgen auf der Strecke zwischen der Hauptstadt Kathmandu und Pokhara kurz vor der Landung.

An Bord seien neben 53 Fluggästen aus Nepal auch 5 Inder, 4 Russen, 2 Koreaner, sowie je 1  Person aus Irland, Australien, Argentinien und Frankreich gewesen, hieß es vonseiten der Flughafenbehörde. Zudem habe es 4 Crewmitglieder gegeben.

Rettungsarbeiten dauern an

Die Rettungsarbeiten und Ermittlungen zur Absturzursache dauern an. Die Fluggesellschaft Yeti Airlines befindet sich wie andere nepalesische Fluggesellschaften wegen Sicherheitsbedenken auf einer schwarzen Liste der EU für Airlines und darf nicht im europäischen Luftraum fliegen.

Bei der Unglücksmaschine handelte es sich um eine ATR 72-500, ein Regionalverkehrsflugzeug für Kurzstrecken, das von einem Joint Venture der europäischen Airbus und Leonardo hergestellt wird. Die Flotte von Yeti Airlines besteht nach Unternehmensangaben aus sechs Fliegern dieses Typs. ATR teilte mit, sie helfe bei den Untersuchungen mit.

Das Flugzeug stürzte zwischen dem alten und dem neuen Flughafen der Stadt Pokhara in Zentralnepal ab. Das Wrack stand in Flammen. Rund 300 Polizisten und zusätzliche Armeeangehörige seien für Rettungsarbeiten vor Ort. Auf Videos und Fotos in sozialen Medien waren Rauchwolken und Feuer am mutmaßlichen Ort des Absturzes zu sehen. Nähere Details, etwa zu möglichen Opfern oder der Absturzursache, waren zunächst nicht bekannt.

Pokhara liegt etwa 200 Kilometer nordwestlich von Kathmandu und ist Ausgangspunkt für zahlreiche Trekkingtouren im Himalaya, darunter die Annapurna-Runde. Das Annapurna-Massiv ist eine beliebte Wanderregion in dem Land.

Schwierige Landepisten

Die Sicherheitsstandards in Nepals Luftverkehr sind angesichts unzureichender Ausbildung des Personals und mangelhafter Wartung der Maschinen niedrig. In dem Himalaya-Staat befinden sich zudem einige der abgelegensten und schwierigsten Landebahnen. Das Wetter in Nepals Bergen kann schnell umschlagen und gefährliche Flugbedingungen schaffen.

Im vergangenen Mai starben alle 22 Passagiere bei dem Absturz eines Flugzeugs der nepalesischen Fluggesellschaft Tara Air auf dem Weg von Pokhara zum Bergsteigerziel Jomsom, darunter zwei Deutsche.

Im März 2018 waren beim Absturz einer Maschine der bangladeschischen Fluggesellschaft US-Bangla in der Nähe des internationalen Flughafens der Hauptstadt Kathmandu 51 Menschen ums Leben gekommen.

Das folgenschwerste Flugzeugunglück in Nepal hatte sich 1992 ereignet. Damals starben 167 Menschen an Bord einer Maschine von Pakistan International Airlines, als diese im Anflug auf den Flughafen Kathmandu abstürzte. (afp/ks)



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