Nobelpreisträger über Klimapolitik: „Wir sind völlig überschwemmt von Pseudowissenschaft“

Dr. John Clauser sollte am 25. Juli eine Rede beim Internationalen Währungsfonds halten. Doch die Organisation hat diese im Vorfeld „verschoben“. Gegenüber der Epoch Times nimmt der Nobelpreisträger Stellung zu dem Vorfall.
Dr. John F. Clauser,
Auch der Nobelpreisträger für Physik, Dr. John F. Clauser, kommt in dem Dokumentarfilm vor.Foto: Justin Sullivan/Getty Images
Von und 30. Juli 2023

Der amerikanische Physiker Dr. John Clauser erhielt Ende letzten Jahres den Nobelpreis – und hat keine Angst, gegen den Strom zu schwimmen. In einem Interview mit der Epoch Times in den USA vom 26. Juli erklärte Clauser, dass er seine frühen Forschungen zur Quantenmechanik gegen den Widerstand einiger Fachleute durchführte.

Als junger Mann führte er das erste Experiment durch, mit dem er die Realität der nichtlokalen Quantenverschränkung nachwies. Diese bahnbrechende Arbeit brachte ihm zusammen mit zwei weiteren Physikern den Nobelpreis für Physik 2022 ein.

Aktuell lehnt sich der 80-jährige Wissenschaftler gegen ein großes Narrativ auf. Gegenüber der Epoch Times sagte Clauser:

Ich bin wohl das, was man einen ‚Klimawandelleugner‘ nennen würde.“

Seine wissenschaftliche Ausbildung macht ihn „ein bisschen anders als andere“, sagte der Physiker. Clauser erläuterte einige seiner Ansichten über das Weltklima in einem Vortrag in Südkorea am 26. Juni.

Gefährliche Fehlinformationen

„Ich glaube, dass der Klimawandel keine Krise ist“, sagte Clauser dem Publikum der Quantum Korea 2023. In diesem Sinn bezeichnete er den Weltklimarat der Vereinten Nationen (IPCC) als „eine der schlimmsten Quellen für gefährliche Fehlinformationen“.

Einen Monat später erläuterte Clauser seine Ansichten in einem Interview mit The Epoch Times. Im Gegensatz zum IPCC und anderen großen Institutionen vertritt der Nobelpreisträger die Ansicht, dass das Klima in erster Linie durch den sogenannten „Bewölkungsthermostat“ anstatt durch CO₂ bestimmt wird. Clauser stimmt zu, dass das atmosphärische Kohlendioxid zunimmt. Allerdings geht er davon aus, dass der Einfluss eines großen natürlichen Wolkenzyklus um ein Vielfaches höher ist als der des Gases. Denn der Anteil von CO₂ liegt lediglich bei rund 0,04 Prozent aller sich in der Erdatmosphäre befindlichen Gase.

„Es [das CO₂] kann vom Menschen erzeugt werden oder auch nicht“, so Clauser. „Es spielt keine Rolle, woher es kommt.“ Ohnehin ist der größte Erzeuger von CO₂ die Natur selbst. Durch etwa vulkanische Aktivitäten und andere natürliche Quellen produziert die Erde 96 Prozent aller CO₂-Emissionen selbst. Clauser teilte der Epoch Times mit:

Wir sind völlig überschwemmt von Pseudowissenschaft.“

An diesem Standpunkt will er auch weiterhin festhalten.

Wollte der IWF eine Bloßstellung vermeiden?

Der Physiker ist überzeugt, dass die objektive Wissenschaft der aktuellen Klimapolitik zum Opfer fiel. Die Vorrangstellung der Politik sei umso schlimmer, weil sie bereits so viel Geld für Klimamaßnahmen ausgegeben habe. „Wir reden hier über Billionen Dollar“, sagte er. Clauser fügte hinzu, dass die Mächtigen nicht hören wollten, dass sie „Billionen-Dollar-Fehler“ gemacht haben.

Die Besorgnis, auf derartige Fehler hingewiesen zu werden, mag ein Grund dafür sein, dass Clauser am 25. Juli doch nicht vor dem Internationalen Währungsfonds (IWF) sprechen sollte.

In den letzten Jahren hat sich die Wirtschaftsorganisation stark auf das Thema Klima konzentriert. Die Vertreter haben dabei besonders die internationalen Kohlenstoffsteuern hervorgehoben. „Die jüngste IWF-Analyse kommt zu dem Schluss, dass die großen Emissionsländer eine Kohlenstoffsteuer einführen müssen, die schnell auf 75 Dollar (68 Euro) pro Tonne im Jahr 2030 ansteigt“, heißt es auf der Website der Agentur zum Klimaschutz.

Clauser berichtete der Epoch Times, dass sein Vortrag beim IWF nur wenige Tage zuvor von Pablo Moreno, dem Leiter des unabhängigen Evaluierungsbüros des IWF, „verschoben“ wurde.

In einer E-Mail teilte ein leitender Beamter des IWF der Epoch Times mit, dass die Rede von Herrn Clauser „verschoben wurde, um sie in eine Podiumsdiskussion umzuwandeln“. Der Beamte fügte hinzu: „Wir arbeiten daran, den Termin nach dem Sommer nachzuholen.“ Ein neuer Termin steht bis dato noch nicht fest.

Verschiebung oder Absage?

Clauser wies darauf hin, dass ein früherer Versuch einer energischen, transparenten Debatte über den Klimawandel aus dem Jahr 2017 gescheitert ist. Dabei handelte es sich um die Übung „rotes Team, blaues Team“. Als Scott Pruitt, der Direktor der Umweltschutzbehörde, diese Übung durchführen wollte, soll der Stabschef des Weißen Hauses, John Kelly, die Idee abgeschmettert haben.

In den Augen einiger Beobachter sieht die erklärte Verschiebung eher wie eine direkte Absage aus. „Dr. John Clauser […] wurde als bestätigter Redner am 25. Juli beim Internationalen Währungsfonds kurzerhand abgesagt. Es heißt, seine Rede sei ‚verschoben‘.“ Das schrieb Patrick Moore, Mitbegründer von Greenpeace und jetzt ein prominenter Klimaskeptiker, auf X (ehemals Twitter). Moore ist ein ehemaliger Vorsitzender der CO₂-Koalition.

Ähnliche Worte fand auch Joshua Steinman, ein Cybersecurity-Unternehmer, der im Nationalen Sicherheitsrat der Trump-Regierung tätig war. Er schrieb: „Was auch immer du tust, du darfst ‚die Wissenschaft‘ nicht infrage stellen, selbst wenn du ein Nobelpreisträger bist.“



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