Nordkorea übt in Armeemanöver Zerstörung von Südkoreas Präsidentensitz

Bei einem Armeemanöver übten nordkoreanische Spezialeinheiten die Zerstörung "festgelegter Ziele" in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul. Unter den Zielen war der südkoreanische Präsidentensitz, das sogenannte Blaue Haus.
Titelbild
Das Blaue Haus, Sitz des jeweiligen südkoreanischen Präsidenten in Seoul.Foto: STEPHANE DE SAKUTIN/AFP/Getty Images
Epoch Times11. Dezember 2016

Nordkorea hat mit neuen militärischen Drohgebärden auf die Entmachtung von Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye reagiert.

Bei einem umfangreichen Armeemanöver übten nordkoreanische Spezialeinheiten die Zerstörung „festgelegter Ziele“ in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul, wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag berichtete.

Unter den Zielen war demnach der südkoreanische Präsidentensitz, das sogenannte Blaue Haus. Wann das Manöver stattgefunden hat, wurde nicht mitgeteilt.

Die Zeitung der in Nordkorea herrschenden Kommunistischen Partei, „Rodong Sinmun“, veröffentlichte neben einem zweiseitigen Bericht über das Manöver auch mehrere Bilder, auf denen ein dem Blauen Haus ähnelndes Gebäude zu sehen ist, das von nordkoreanischen Truppen gestürmt und in Brand gesetzt wird.

Machthaber Kim Jong Un beobachtete den simulierten Angriff den Berichten zufolge höchst zufrieden mit einem Fernglas. Kim sagte KCNA, die Soldaten ihre Sache „gut gemacht“. Die „feindlichen Truppen“ hätten sich nirgendwo mehr verstecken und auch keinen Gegenangriff starten können.

Krisensitzung in Südkorea

Beobachter hatten nach Parks Entmachtung mit neuen Provokationen aus Pjöngjang gerechnet. Das südkoreanische Parlament hatte am Freitag für ein Amtsenthebungsverfahren gegen die wegen einer Korruptionsaffäre unter Druck stehende Präsidenten gestimmt. Sie verlor damit umgehend ihre Amtsvollmachten.

Park behält zwar ihren Titel als Präsidentin und bleibt auch im Blauen Haus, bis das Verfassungsgericht über die Amtsenthebung entschieden hat.

Ihre Befugnisse hat vorübergehend aber Regierungschef Hwang Kyo Ahn übernommen, der nun unter anderem Befehlshaber der Streitkräfte ist. Hwang berief wegen des nordkoreanischen Militärmanövers eine Krisensitzung des Kabinetts ein.

Das international isolierte Nordkorea hatte unter Missachtung von UN-Resolutionen in diesem Jahr bereits seine Tests mit Atomwaffen und ballistischen Raketen intensiviert.

Anfang des Jahres gab das Land seinen insgesamt vierten Atomwaffentest bekannt, im September folgte dann der fünfte und bislang massivste. Außerdem gab es in diesem Jahr bereits rund 20 Tests mit ballistischen Raketen. (afp)



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