„Nukleare Abschreckung“: NATO startet Atomwaffen-Manöver über dem Mittelmeer

Rund 1000 Kilometer – das ist der Mindestabstand, den die NATO bei ihrer diesjährigen Atomwaffenübung zur russischen Grenze einhalten will. Die Botschaft an Moskau ist dennoch eine deutliche.
An der Übung «Steadfast Noon» sind in den kommenden eineinhalb Wochen etwa 60 Flugzeuge beteiligt - darunter moderne Kampfjets, aber auch Überwachungs- und Tankflugzeuge sowie Langstreckenbomber vom Typ B-52.
An der Übung „Steadfast Noon“ sind in den kommenden eineinhalb Wochen etwa 60 Flugzeuge beteiligt - darunter moderne Kampfjets, aber auch Überwachungs- und Tankflugzeuge sowie Langstreckenbomber vom Typ B-52.Foto: Ben Birchall/PA Wire/dpa
Epoch Times16. Oktober 2023

Die NATO hat ihr jährliches Manöver zur Verteidigung des europäischen Bündnisgebiets mit Atomwaffen begonnen. Das bestätigte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. An der Übung „Steadfast Noon“ werden den Angaben der NATO zufolge bis zum Donnerstag nächster Woche bis zu 60 Flugzeuge beteiligt sein. Darunter sind moderne Kampfjets, aber auch Überwachungs- und Tankflugzeuge sowie Langstreckenbomber vom Typ B-52.

Schauplatz der Manöver ist in diesem Jahr insbesondere der Luftraum über Italien, Kroatien und dem Mittelmeer. Teilnehmerstaaten sind insgesamt 13 Bündnismitglieder, darunter Deutschland.

Nukleare Teilhabe der NATO

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte vergangene Woche zu der Übung gesagt, der Ukraine-Krieg sei eine Erinnerung an die wichtige Rolle der Atomwaffen für die Abschreckung. „Steadfast Noon“ werde dazu beitragen, Glaubwürdigkeit, Wirksamkeit und Sicherheit der nuklearen Abschreckung zu gewährleisten.

Die NATO betont zugleich, dass „Steadfast Noon“ keine Reaktion auf den Krieg in der Ukraine sei und dass keine scharfen Waffen zum Einsatz kämen. Bei der Übung handelt es sich demnach um eine routinemäßige Ausbildungsmaßnahme. Sie soll in diesem Jahr in mindestens 1000 Kilometer Entfernung zu russischen Grenzen abgehalten werden. Zum Übungsszenario und zu Details macht die NATO keine Angaben. Nach Angaben von Militärexperten wird bei den regelmäßig im Oktober stattfindenden Manövern geübt, wie man die US-Atomwaffen sicher aus unterirdischen Magazinen zu den Flugzeugen transportiert und unter die Kampfjets montiert. Die Übungsflüge finden dann allerdings ohne die Bomben statt.

Die sogenannte nukleare Teilhabe der NATO sieht vor, dass in Europa stationierte Atomwaffen der USA im Ernstfall auch von Flugzeugen der Partnerstaaten abgeworfen werden und dann zum Beispiel gegnerische Streitkräfte ausschalten. US-Atomwaffen sollen offiziell unbestätigten Angaben zufolge in Norditalien, der Türkei, in Belgien sowie in den Niederlanden und im rheinland-pfälzischen Büchel lagern. Die Bundeswehr beteiligte sich zuletzt unter anderem mit Tornado-Jets an den „Steadfast-Noon“-Übungen. (dpa/dl)



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