„Oberste Priorität“: Pistorius kündigt Milliardenausgaben für Artilleriemunition an

„Ohne Munition nutzen die modernsten Waffensysteme nichts“, so Verteidigungsminister Boris Pistorius. Bis 2031 sollen mehr als 20 Milliarden Euro in diesen Bereich fließen.
Titelbild
Rheinmetall-Werk in Unterlüß (Norddeutschland).Foto: AXEL HEIMKEN/AFP via Getty Images
Epoch Times24. Juli 2023

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat Milliardenausgaben zur Beschaffung neuer Artilleriemunition angekündigt. „Bis 2031 müssen und wollen wir deutlich über 20 Milliarden Euro in Munition investieren“, sagte Pistorius dem „Spiegel“. „Ohne Munition nutzen die modernsten Waffensysteme nichts, auch wenn sie einsatzbereit auf dem Hof stehen“, sagte Pistorius. Deswegen habe die nachhaltige Beschaffung von Geschossen für ihn „oberste Priorität“.

Der Mangel insbesondere von 155-Millimeter-Projektilen etwa für die Panzerhaubitze 2000, die auch von ukrainischen Streitkräften benötigt werden, ist groß. Der Bundestag hatte kürzlich mehrere milliardenschwere Rahmenverträge für Artillerie- und Panzermunition beschlossen, mit denen sowohl die Bundeswehr als auch die ukrainischen Streitkräfte versorgt werden sollen.

Erste Pakete von jeweils 20.000 Geschossen sind für dieses und kommendes Jahr avisiert. „Wir werden hier nicht nachlassen und noch weitere Vorhaben umsetzen“, sagte Pistorius. Insgesamt wolle er in diesem Jahr eine Milliarde Euro für Munition ausgeben.

Die Bundeswehr hatte unter anderem beim Rüstungskonzern Rheinmetall mehrere hunderttausend Artilleriegeschosse sowie im großen Umfang Munition für den Kampfpanzer Leopard 2 bestellt, der von der ukrainischen Armee genutzt wird. Der Düsseldorfer Konzern plant nach eigenen Angaben eine große Investitionsoffensive, um die leeren Lager bei der Bundeswehr und der ukrainischen Armee zu füllen.

„Schon im kommenden Jahr wollen wir die Kurve hinkriegen“, sagte Rheinmetall-Chef Armin Pappberger dem „Spiegel“. „Wir werden unsere Jahresproduktion auf 600.000 Stück hochschrauben.“ Damit würde allein sein Unternehmen 60 Prozent der eine Million Geschosse herstellen, die in der Ukraine benötigt würden. Die ersten Auslieferungen von Gefechts- und Übungsmunition im Wert von 127 Millionen Euro sollen schon bald beginnen. (afp/dl)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion