Polen beschlagnahmt Gebäude einer russischen Schule in Warschau

Polen hat am Samstag das Gebäude eines russischen Gymnasiums in Warschau beschlagnahmt.
Kinder legen eine Schweigeminute am Umschlagplatz-Denkmal in Warschau ein. Anlass ist eine Veranstaltung zum 80. Jahrestag des Aufstands im Warschauer Ghetto gegen die einmarschierenden SS-Einheiten.
Kinder legen eine Schweigeminute am Umschlagplatz-Denkmal in Warschau ein. Anlass ist eine Veranstaltung zum 80. Jahrestag des Aufstands im Warschauer Ghetto gegen die einmarschierenden SS-Einheiten.Foto: Michal Dyjuk/AP/dpa
Epoch Times29. April 2023

Das Schulgebäude werde „künftig der Stadtverwaltung von Warschau gehören“, sagte ein Sprecher des polnischen Außenministeriums der Nachrichtenagentur AFP. Die Stadtverwaltung hatte demnach einen Gerichtsvollzieher beauftragt, um das Gebäude zu beschlagnahmen.

Die Stadt Warschau habe das Gebäude „in Besitz genommen“, verkündete Vize-Bürgermeister Tomasz Bratek am Nachmittag. Die russische Seite habe sich zunächst „geweigert“, das Schultor und die Türen zu öffnen, sagte Bratek der polnischen Nachrichtenagentur PAP. „Wir mussten einen Schlosser rufen, der uns mit seinem Werkzeug den Zugang zum Gelände ermöglichte.“ Daraufhin habe der Stellvertreter des russischen Botschafters die Schulschlüssel ausgehändigt.

Polizisten und polnische Behördenvertreter betraten schließlich die Schule, wie ein AFP-Fotograf beobachtete. Gegenstände wurden aus dem Gebäude gebracht und in Fahrzeuge mit Diplomatenkennzeichen geladen.

Das russische Außenministerium erklärte, es stufe die Beschlagnahmung des Schulgebäudes als „einen weiteren feindseligen Akt der polnischen Behörden und einen eklatanten Verstoß gegen die Wiener Konvention von 1961“ ein. Es kündigte eine „harte Reaktion und Konsequenzen für die polnischen Behörden und die Interessen Polens in Russland“ an.

Der russische Botschafter in Polen, Sergej Andrejew, sprach von einem „illegalen Akt“. Die Beschlagnahmung sei „ein Eindringen in eine diplomatische Einrichtung“, sagte er der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti.

Der Botschafter wies zudem darauf hin, dass Lehrer und Mitarbeiter auf dem Schulgelände wohnten. Der Schulbetrieb werde in anderen Räumlichkeiten der Botschaft fortgesetzt, um den Schülerinnen und Schülern „ein gutes Ende des Schuljahres“ und Prüfungen zu ermöglichen.(afp)

 



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