Pro-Palästina-Proteste in den USA: Uni-Gebäude besetzt

An der New Yorker Elite-Uni Columbia spitzt sich die Lage weiter zu. Am Montag kündigte die Hochschule an, die Teilnehmer der Demonstrationen zu suspendieren. Wenig später drangen Dutzende Menschen in ein Gebäude ein.
Titelbild
30. April 2024 in New York City: Demonstranten des propalästinensischen Lagers auf dem Columbia-Campus verbarrikadieren sich in der Hamilton Hall, in der sich das Büro des Dekans befindet.Foto: Alex Kent/Getty Images
Epoch Times30. April 2024

Die seit knapp zwei Wochen andauernden propalästinensischen Demonstrationen an der New Yorker Elite-Universität Columbia drohen zu eskalieren.

In der Nacht drangen zahlreiche Demonstranten in ein Gebäude ein, wie US-Medien berichteten. Es handelte sich dabei um die Hamilton Hall, die auch 1968 während eines Protests gegen den Vietnam-Krieg besetzt worden war.

Auf Videos war zu sehen, wie vermummte Personen mit schwarz-weißen Palästinensertüchern Fenster einschlugen und den Eingang des Gebäudes mit Stühlen und Tischen verbarrikadierten.

Nach Angaben der Studentenzeitung „Columbia Spectator“ befanden sich mehrere Dutzend Protestierende in der Hamilton Hall. Hunderte weitere demonstrierten demnach vor dem Gebäude.

Propalästinensische Demonstranten errichten Barrikaden am 30. April 2024 in der Hamilton Hall, einem Gebäude der New Yorker Elite-Universität Columbia, das auch schon in früheren Studentenbewegungen besetzt wurde. Foto: Alex Kent/Getty Images

Propalästinensische Demonstranten verschanzen sich in der Hamilton Hall. Foto: Alex Kent/Getty Images

Nach Angaben von „Politico“ hängten die Demonstranten ein Schild mit der Aufschrift „Intifada“ (arabisch für Aufstand) an die Fassade des Gebäudes.

Ein Sprecher der New Yorker Polizei teilte dem Politmagazin mit, dass am Dienstag die Polizei außerhalb des Universitätsgeländes stationiert war. Er ging jedoch nicht näher darauf ein, wie viele Beamte genau vor Ort waren oder ob sie die Erlaubnis hatten, das Schulgelände zu betreten.

Die Epoch Times bat einen Sprecher der Columbia-Universität und die Polizeibehörde von New York um weitere Kommentare.

Die Übernahme der Hamilton Hall erfolgte nur wenige Stunden, nachdem die Universität bestätigt hatte, dass sie mit der Suspendierung einiger Studenten begonnen hatte.

Die propalästinensischen Studenten hatten es versäumt, die Protestlager bis zum Montag um 14:00 Uhr aufzulösen. Das war die von der Universität festgesetzte Frist.

Studenten droht Suspendierung

Am Montag hatte die Universität angekündigt, Studenten zu suspendieren, wenn sie das Protestcamp auf dem Universitätsgelände nicht bis zum Nachmittag verlassen würden.

Die Demonstranten kritisieren das Vorgehen Israels im Gaza-Krieg und forderten Solidarität mit den Palästinensern. Außerdem verlangten sie von ihrer Hochschule, finanzielle Beziehungen mit Israel zu beenden. Die Universität lehnte dies am Montag in einer Mitteilung ab.

Vor knapp zwei Wochen hatte ein Einsatz der New Yorker Polizei an der Columbia Universität für Aufsehen und Kritik gesorgt. In der Folge kam es in Dutzenden Universitäten in den USA zu Protesten und dem Aufbau von Zeltlagern.

Seitdem wurden landesweit nach Angaben der „New York Times“ mehr als 800 Menschen festgenommen, darunter auch Hochschulpersonal. Einigen wird Antisemitismus und die Verharmlosung der islamistischen Hamas vorgeworfen, deren Ziel unter anderem die Vernichtung des Staates Israel ist.

Hamilton Hall: Studenten ignorierten das Ultimatum der Universität. Foto: Alex Kent/Getty Images

(dpa/red)



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