Putschisten: Niger schließt seinen Luftraum wegen „Interventionsgefahr“

Die neue Militärjunta im Niger hat eigenen Angaben zufolge den Luftraum des westafrikanischen Landes geschlossen.
Die Situation im Niger spitzt sich weiter zu.
Die Situation im Niger spitzt sich weiter zu.Foto: Sam Mednick/AP/dpa
Epoch Times7. August 2023

Die Militärs begründeten den „bis auf Weiteres“ geltenden Schritt in einer Erklärung am Sonntagabend mit der „Gefahr einer Intervention“, die durch „Vorbereitungen“ in Nachbarländern deutlicher werde. Unterdessen lief ein von der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) an die Putschisten gestelltes Ultimatum zur Wiedereinsetzung des festgesetzten Präsidenten Mohamed Bazoum aus.

Die Schließung des Luftraums gelte für alle Flugzeuge, teilte der nach dem Putsch regierende „Nationale Rat für den Schutz des Vaterlandes“ (CNSP) in der Erklärung mit. Jeder Versuch, den Luftraum zu verletzen, werde eine „energische und sofortige Gegenreaktion“ nach sich ziehen. Wie aus der Flugverfolgungs-Website Flightradar24 hervorging, waren am frühen Montagmorgen keine Flugzeuge im nigrischen Luftraum unterwegs.

Um Mitternacht (Ortszeit; Montag, 01.00 Uhr MESZ) lief derweil ein vor einer Woche gestelltes Ultimatum der Ecowas an die Putschisten im Niger aus, die Macht an die legitimen Institutionen zurückzugeben. Die Ecowas hatte gedroht, anderenfalls sei ein „Einsatz von Gewalt“ nicht auszuschließen. Mehrere Ecowas-Staaten, darunter Senegal und Elfenbeinküste (Côte d’Ivoire), sind eigenen Angaben zufolge bereit, Soldaten zu entsenden.

Die Putschisten unter dem neuen selbsternannten Machthaber Abdourahamane Tiani hatten ihrerseits für den Fall „jeglicher Aggression“ einen „sofortigen Gegenschlag“ angedroht. Die Militärjuntas in Nigers Nachbarstaaten Mali und Burkina Faso machten deutlich, dass sie eine Militärintervention von außen als „Kriegserklärung“ auch gegen sich selbst betrachten würden.

Unterdessen versammelten sich am Sonntag tausende Unterstützer des CNSP in einem Stadion in der nigrischen Hauptstadt Niamey. Einige im Publikum trugen russische Flaggen und Porträts der CNSP-Führungsspitzen.

General Mohamed Toumba, die Nummer drei des CNSP, verurteilte in einer Ansprache diejenigen, die im Schatten lauerten und eine „Subversion“ gegen den „Vorwärtsmarsch des Nigers“ im Schilde führten. „Wir wissen über ihren machiavellistischen Plan Bescheid“, sagte Toumba weiter.

Nigrische Militärs setzten am 26. Juli den seit 2021 amtierenden Bazoum fest. General Tiani, der Chef der Präsidentengarde, erklärte sich zum neuen Machthaber. International stieß der Putsch auf scharfe Verurteilung. Mit rund 20 Millionen Einwohnern zählt der Niger trotz seiner Uranvorkommen zu den ärmsten Staaten der Welt. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion