Russland kündigt nochmalige Verstärkung seiner Angriffe in der Ukraine an

Ukrainische Soldaten laden Munition in eine von den USA gelieferte M777 Haubitze, um auf russische Stellungen zu schießen. Die Ukraine hofft auf mehr Waffen aus dem Westen.
Ukrainische Soldaten laden Munition in eine von den USA gelieferte M777 Haubitze. Symbolbild.Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa
Epoch Times17. Juli 2022

Vor dem Hintergrund verschärfter russischer Raketen- und Artillerieangriffe in der Ukraine wollen die EU-Außenminister am Montag über eine nochmalige Ausweitung der Sanktionen gegen Moskau beraten. Bei dem Treffen in Brüssel geht es unter anderem um einen Importstopp für russisches Gold. Russland kündigte an, seine Offensive weiter zu verstärken. Als Basis für Raketenangriffe nutzen die Invasionstruppen nach ukrainischen Angaben inzwischen auch das Gelände des besetzten Atomkraftwerks Saporischschja.

Mehr als 20 Wochen nach Beginn der Invasion ordnete der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu bei einer Inspektion von am Krieg beteiligten Truppen eine Ausweitung der Kämpfe an, wie dessen Ministerium mitteilte. Datum und Ort von Schoigus zweitem Besuch der russischen Einsatzkräfte ließ das Ministerium offen.

Selenskyj: Holen uns besetzte Gebiete zurück

Russland verstärkt bereits seit Tagen seine Raketen- und Artillerieangriffe. Ziele waren am Wochenende unter anderem Städte in den Regionen Charkiw im Nordosten, Donezk im Osten sowie Mykolajiw und Nikopol im Süden.

Zudem nutzen die russischen Truppen das Areal des Akw Saporischschja für Raketenangriffe auf die benachbarte Dnipro, wie der Leiter der ukrainischen Atomenergiebehörde Energoatom, Petro Kotin, im Onlinedienst Telegram mitteilte.

Dnipros Regionalgouverneur Valentin Resnitschenko sprach von einer wahren „Raketen-Flut“. Seinen Angaben zufolge kontrollieren derzeit rund 500 russische Soldaten Europas größtes Atomkraftwerk. Es ist seit Anfang März von der russischen Armee besetzt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte ungeachtet der verstärkten russischen Angriffe seine Absicht, die besetzten Gebiete zurückzuerobern. „Wir werden durchhalten. Wir werden siegen“, sagte er in einer Videobotschaft.

EU befasst sich mit weiteren Sanktionen gegen Russland

Unterdessen bereitet die EU eine weitere Verschärfung ihrer Russland-Sanktionen vor. Der entsprechende Vorschlag von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht neben einem Gold-Embargo unter anderem auch eine weitere Einschränkung europäischer Lieferungen von sowohl zivil wie militärisch nutzbaren Gütern vor.

Da die EU-Außenminister am Montag erstmals über das neue Sanktionspaket beraten, sei für den Tag allerdings noch keine Entscheidung darüber zu erwarten, sagte ein hochrangiger EU-Vertreter.

Mehrheit der Deutschen zweifelt an Wirksamkeit der Sanktionen

Eine Mehrheit der Deutschen, äußerte laut einer Umfrage, ihren Zweifel an der Wirksamkeit der Sanktionen gegen Russland. 47 Prozent der Befragten waren in einer Insa-Umfrage für die „Bild am Sonntag“ der Meinung, dass die Sanktionen Deutschland mehr schaden als Russland. 36 Prozent glauben, dass die Strafmaßnahmen Deutschland und Russland gleichermaßen schaden. Nur zwölf Prozent äußerten die Ansicht, dass Moskau härter getroffen werde.

Grund für diese Einschätzungen ist offenbar die Angst vor einer Wirtschaftskrise in Deutschland. So rechnen der Umfrage zufolge jeweils 74 Prozent der Befragten mit einem wirtschaftlichen Abschwung und einem Anstieg der Arbeitslosigkeit in Deutschland. 83 Prozent glauben, dass die Preise weiter steigen werden. Mit einer sogenannten Gas-Notlage, bei der Unternehmen das Gas abgedreht werden würde, rechnen 63 Prozent der Befragten. Einschränkungen für private Haushalte erwarten sogar 83 Prozent. (afp/dl)



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