Spanien erleichtert die Einreise – Kritik an Deutschland wegen Reisewarnung

Die zweitwichtigste Urlaubsdestination weltweit will ihren so wichtigen Tourismussektor wiederbeleben. Daher sind mehrere Erleichterungen eingeführt worden. Doch bereiten die Reisewarnungen wichtiger Heimatländer von Urlaubsgästen den Spaniern Sorgen.
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Strand von Riazor in A Coruña, Spanien.Foto: Cristina Andina/Getty Images
Epoch Times7. Juni 2021

Nach monatelangen Corona-Beschränkungen hofft Spanien – als stark vom Tourismus abhängiges Land – mit Erleichterungen bei der Einreise, nun Menschen wieder verstärkt aus aller Welt anzuziehen.

So müssen seit Montag Covid-Geimpfte keinerlei Tests mehr bei der Ankunft vorweisen oder durchführen lassen und nicht-geimpfte Urlauber aus Europa reicht jetzt der deutlich billigere und schnellere Antigen-Test.

Mit diesen Lockerungen will die zweitwichtigste Urlaubszielland der Welt (nach Frankreich) ihren so wichtigen Tourismussektor endlich wiederbeleben. Auch Kreuzfahrtschiffe dürfen wieder an Spaniens Küsten anlegen.

Denn in Spanien stellen die Einnahmen durch die Urlaubsgäste – mit einem Anteil von fast 15 Prozent am Bruttoinlandsprodukt – einen enorm wichtigen Wirtschaftszweig dar. Rund 15 Prozent aller Beschäftigungsverhältnisse sind direkt oder indirekt der Tourismus-Branche zuzuordnen.

Großbritannien stuft Spanien weiterhin als Risikogebiet ein

Überschattet werden die Erleichterungen allerdings – aus Sicht der Spanier – durch fortbestehende Einschränkungen auf Seiten der wichtigen Touristen-Herkunftsländer Deutschland und Großbritannien.

Das Vereinigte Königreich, aus dem normalerweise die meisten ausländischen Urlauber kommen, stuft Spanien weiterhin als Risikogebiet ein. Spanien-Rückkehrer müssen daher in Großbritannien mindestens fünf Tage lang in Quarantäne.

Spaniens Tourismusministerin María Reyes Maroto hatte dazu am Freitag erklärt, sie könne die Entscheidung der britischen Regierung „nicht verstehen“. Wenigstens für Gebiete mit niedrigen Corona-Inzidenzwerten wie die Balearen und die Kanaren hätte London aus ihrer Sicht grünes Licht geben sollen. Die britische Regierung will ihre Einstufung allerdings erst in drei Wochen überprüfen.

Auswärtiges Amt warnt vor nicht notwendigen touristischen Reisen

Das Auswärtige Amt in Berlin warnt weiter vor nicht notwendigen touristischen Reisen in einige spanische Regionen, darunter Madrid, Andalusien mit Ferienzielen wie Granada, Sevilla und der Costa del Sol, Katalonien mit seiner Hauptstadt Barcelona und das Baskenland mit Küstenstädten wie San Sebastián. Diese Regionen werden weiterhin als Risikogebiete eingestuft.

Von Reisen in mehrere andere spanische Regionen, darunter Mallorca und die übrigen Balearen-Inseln, sowie die Kanaren und Valencia, rät das Auswärtige Amt ab.

Spaniens Gesundheitsministerin: „Spanien ist ein sicheres Reiseziel“

„Spanien ist ein sicheres Reiseziel“, versicherte Gesundheitsministerin Carolina Darias vor der Grenzöffnung ihres Landes. Spanien sei „dabei, seine globale Führungsrolle im Tourismus wiederzuerlangen“.

2022 war die Zahl der Urlauber in Spanien wegen der Corona-Pandemie um 77 Prozent zurückgegangen. 2019 hatte das Land mit seinen Mittelmeer- und Atlantikküsten noch 83,5 Millionen Besucher aus aller Welt willkommen geheißen. Zwischen Januar und Ende April 2021 waren es nach offizieller Statistik lediglich rund 1,8 Millionen ausländische Touristen.

Spaniens Bruttoinlandsprodukt schrumpfte 2020 um 10,8 Prozent

Der Vorsitzende des spanischen Reisebüro-Verbandes Unav, José Luis Prieto, verspricht sich von den nun in Kraft getretenen Lockerungen eine „spektakuläre Erholung“ der Branche. In den vergangenen drei Wochen habe es viele Anfragen aus „Großbritannien, Frankreich oder Deutschland, den drei wichtigsten Märkten“ für Spaniens Tourismussektor, gegeben. In der andalusischen Stadt Málaga etwa standen am Montag die Landungen von rund 20 Flügen etwa aus Berlin, Frankfurt oder London auf dem Plan.

Für Spanien geht es um viel. Vergangenes Jahr gehörte es zu den westlichen Volkswirtschaften, die am härtesten von der Corona-Pandemie betroffen waren. Das spanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte 2020 um 10,8 Prozent. (afp/er)



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