Tod von Bergträger: Laut Zeugen gingen 70 Bergsteiger vorbei

Ein pakistanischer Bergträger verunglückt am K2 und findet dort den Tod. Einigen Zeugen zufolge hätte er aber gerettet werden können.
Der schroff aufragende K2 gilt unter Bergsteigern wegen seiner steilen Wände als sehr schwierig.
Der schroff aufragende K2 gilt unter Bergsteigern wegen seiner steilen Wände als sehr schwierig.Foto: --/SALTORO_SUMMIT_HANDOUT/epa/dpa
Epoch Times10. August 2023

Nach dem Tod eines Bergträgers am K2 hat der österreichische Alpinist Wilhelm Steindl das Verhalten vieler Bergsteiger an der Unglücksstelle kritisiert. Ausweislich der von seinem Kameramann gemachten Drohnenaufnahmen seien rund 70 Bergsteiger an der engen Stelle in etwa 8.300 Metern an dem Sterbenden vorbeigegangen, sagte Steindl am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

„Vielleicht hatten sie einen Tunnelblick.“ Er könne nicht einschätzen, wie die Passierenden die Situation wahrgenommen hätten. Den Willen vieler Bergsteiger, sich auf dem Weg zum zweithöchsten Gipfel der Erde nicht aufhalten zu lassen, illustriere aber das Verhalten gegenüber dem einzigen Helfer, sagte Steindl.

Der helfende Bergsteiger hatte laut Steindl den abgestürzten pakistanischen Bergträger Mohammed Hassan zuvor mehrere Meter am Seil in die Spur zurück gehievt. „Er wurde kritisiert, dass er einen Stau produziere“, sagte Steindl. Aufgrund von Zeugenaussagen und Drohnenaufnahmen lasse sich rekonstruieren, dass der Träger gegen 2.30 Uhr am 27. Juli abgestürzt und wohl zwischen 8 Uhr morgens und 12 Uhr gestorben sei.

Der Grund für den Absturz sei unklar. Zuvor sei eine Lawine abgegangen, möglicherweise sei auch eine Eisplatte weggebrochen, so Steindl. „Für einen zahlenden Kunden aus dem Westen wäre auf alle Fälle eine Rettungsaktion gestartet worden.“

Steindl hat unter anderem den Mount Everest bestiegen. Am K2 war er für eine TV-Produktion zusammen mit einem mehrköpfigen Team unterwegs. Am 27. Juli war er beim Aufstiegsversuch wegen der gefährlichen Verhältnisse ins Lager auf 8.000 Meter zurückgekehrt. Die Drohnenaufnahmen hat das Team nach eigenen Angaben erst später nach Rückkehr in ein tieferes Lager gesichtet.

Der 8.611 Meter hohe K2 in Pakistan ist der zweithöchste Berg der Erde und gilt als weit anspruchsvoller als der Mount Everest, der höchste Berg der Welt. Gründe sind unter anderem die steile Route und die Lawinengefahr. Den K2 haben bisher nur gut 300 Menschen bestiegen. (dpa/dl)



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