Touristen verlassen in Scharen indonesische Erdbeben-Insel

Touristen versuchen schwarenweise, die indonesische Ferieninsel Lombok nach den Erdbeben zu verlassen. Es gebe einen "riesigen Andrang" von Menschen, die abreisen wollten, teilte die Tourismusbehörde mit.
Titelbild
Am Strand von Mawun an der Südküste von Lombok, Indonesien.Foto: iStock
Epoch Times7. August 2018

Nach zwei verheerenden Erdbeben innerhalb einer Woche haben Touristen scharenweise versucht, die indonesische Ferieninsel Lombok zu verlassen.

„Es gibt einen riesigen Andrang von Menschen, die wegen unbegründeter Gerüchte etwa über einen Tsunami Lombok verlassen wollen“, sagte der Leiter der regionalen Tourismusbehörde, Muhammad Faozal, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Durch die Beben starben mehr als hundert Menschen, zumeist Indonesier. Die Rettungskräfte setzten ihre Suche nach Überlebenden fort.

Auf den Stränden vorgelagerter kleinerer Inseln warteten hunderte Menschen auf Boote, um die Hauptinsel zu erreichen. Am Flughafen des Ortes Lombok sammelten sich die Reisenden in der Hoffnung, einen Platz in einem Flugzeug zu ergattern.

Fluggesellschaften böten zusätzliche Flüge an und das Personal habe Decken und Essen verteilt, sagte der Chef des Flughafens auf Lombok. „Wir tun unser Bestes, um so viele wie möglich auszufliegen“, fügte er hinzu. „Wir können Touristen helfen, zum Flughafen zu kommen, aber wir können ihnen natürlich keine Tickets kaufen“, sagte der Tourismus-Beauftragte Faozal.

Am Sonntagabend hatte sich ein Beben der Stärke 6,9 in nur zehn Kilometern Tiefe ereignet und tausende Gebäude auf Lombok zerstört oder beschädigt. Auf den nahe gelegenen Gili-Inseln und auf Bali waren die Erschütterungen ebenfalls deutlich zu spüren. Es gab heftige Nachbeben, darunter einen Erdstoß der Stärke 5,3. Nach neuen Angaben starben mindestens 105 Menschen.

Eine Woche zuvor waren auf Lombok bereits 17 Menschen bei einem Beben der Stärke 6,4 und heftigen Nachbeben ums Leben gekommen. Die indonesischen Behörden schätzen die Zahl der Menschen, die durch die Beben obdachlos wurden, auf mehr als 20.000. Beide Beben trafen den Norden und Osten von Lombok und damit nicht die Haupttouristenorte im Süden und Westen der Insel.

Die Bergungsarbeiten gingen am Dienstag weiter. Einsatzkräfte durchsuchten die Überreste einer Moschee in der Ortschaft Lading-Lading im Norden der Insel. Auf Aufnahmen der Retter war zu sehen, wie sie einen Mann lebend aus den Trümmern ziehen. Beschädigte Straßen und Brücken behinderten die Arbeiten in bergigen, schwer zugänglichen Gebieten.

Hunderte Verletzte wurden vor beschädigten Krankenhäusern im Freien im Hauptort Mataram und in anderen schwer getroffenen Gebieten behandelt. Patienten waren in notdürftig errichteten Krankenstationen in Zelten zu sehen. Ein Krankenhaussprecher hatte am Montag gesagt, es fehle an medizinischem Personal und Medikamenten.

(afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion