Transparency: Korruption begünstigt Aufstieg von Milizen wie IS und radikal-islamistischer Boko Haram

"Der Kampf gegen Korruption muss Priorität Nummer eins sein", forderte Transparency. Das Kalkül westlicher Staaten, korrupte Herrscher zu unterstützen, weil sie sich von diesen Stabilität erhofften, sei falsch: "Letzten Endes schaffen korrupte Regierungen die Grundlage für künftige Sicherheitskrisen."
Titelbild
Die Menschen fliehen vor den radikalen Islamisten Boko Haram in Nigeria.Foto: STRINGER/AFP/Getty Images
Epoch Times21. Februar 2017

Korrupte Regierungen begünstigen den Aufstieg von gewalttätigen Milizen wie dem Islamischen Staat (IS) und Boko Haram: Zu diesem Schluss kommt ein Bericht, den die britische Sektion der Anti-Korruptions-Organisation Transparency International am Dienstag veröffentlichte. Die Verfasser fordern die Staaten des Westens auf, den Kampf gegen Korruption als festen Bestandteil ihrer Anti-Terror-Politik voranzutreiben.

„Der Kampf gegen Korruption muss Priorität Nummer eins sein“, forderte Transparency. Das Kalkül westlicher Staaten, korrupte Herrscher zu unterstützen, weil sie sich von diesen Stabilität erhofften, sei falsch: „Letzten Endes schaffen korrupte Regierungen die Grundlage für künftige Sicherheitskrisen.“

In dem Bericht heißt es weiter: „Radikale Bewegungen wie der Islamische Staat florieren, wenn die Menschen jedes Vertrauen in die Machthabenden verlieren.“ Die Radikalen bekämen Auftrieb, „wenn sich die Regierenden auf Kosten der Mehrheit bereichern, wenn die Polizei eher zur Ausbeutung als zum Schutz beiträgt und wenn wirtschaftliche Chancen von einer Minderheit monopolisiert werden“.

Zur Veranschaulichung der Risiken durch Korruption verwiesen die Transparency-Experten auf die irakische Armee, in der es 50.000 „Phantom-Soldaten“ gebe, die nicht existierten, aber Sold bezögen. Bei der Eroberung der Stadt Mossul durch IS-Kämpfer habe es dann nicht genug Soldaten zur Verteidigung gegeben. Ähnliche Probleme schwächten den Kampf der nigerianischen Armee gegen die Dschihadistenmiliz Boko Haram.

Die Autoren des Berichts empfahlen den Regierungen des Westens, konsequente Sanktionen gegen korrupte  Staaten zu verhängen – etwa Einreiseverbote für Amtsträger oder das Einfrieren von Vermögen auf Auslandskonten. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion