Trauergottesdienst für die Queen: London im Ausnahmezustand

Rund 2.000 geladene Gäste und unzählige Schaulustige nehmen in London Abschied von der Queen. Die Kinder und Enkel der Monarchin begleiten den Sarg in der Westminster Abbey.
Der Sarg von Königin Elizabeth II. wird auf eine Lafette gestellt und in einer Prozession in die Westminster Abbey gebracht.
Der Sarg von Königin Elizabeth II. wird auf eine Lafette gestellt und in einer Prozession in die Westminster Abbey gebracht.Foto: Emilio Morenatti/Pool AP/dpa
Epoch Times19. September 2022

Das Staatsbegräbnis für die britische Königin Elizabeth II. hat mit einem Trauergottesdienst in der Londoner Westminster Abbey begonnen. Die von Dekan David Hoyle geleitete Zeremonie mit rund 2000 Gästen aus aller Welt begann gegen 11.00 Uhr Ortszeit (12.00 Uhr MESZ). Auf dem Sarg der Queen, der mit der königlichen Standarte eingehüllt ist, lagen die Königskrone sowie Zepter und Reichsapfel.

Biden und Steinmeier unter den Gästen

Außer den Mitgliedern der britischen Königsfamilie und Vertretern von Königshäusern nehmen zahlreiche Staats- und Regierungschefs wie US-Präsident Joe Biden an der Trauerfeier teil. Deutschland wird durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vertreten.

„Man war es über 70 Jahre gewohnt, sich hinter dieser Königin zu versammeln, und jetzt spüren alle: Da fehlt etwas, und das fehlt eben nicht nur in Großbritannien und in London, sondern es fehlt weltweit“, sagte Steinmeier im ZDF-„heute journal“.

Die neue britische Premierministerin Liz Truss zählt ebenso zu den Gästen wie ihre noch lebenden Amtsvorgänger. Auch einige verdiente Bürger wurden zur Trauerfeier in der Westminster Abbey eingeladen.

Der Sarg war vor dem Gottesdienst aus der Westminster Hall, wo er seit Mittwoch öffentlich aufgebahrt war, zu einer Kanonenlafette vor dem Nordtor des Gebäudes gebracht worden. Von dort zogen 142 jungen Marinen-Soldaten die Lafette mit Tauen bis zur Westminster Abbey. Dazu erklangen Dudelsack- und Trommelklänge.

Hinter dem Sarg schritten König Charles III. und seine drei Geschwister sowie Thronfolger William und sein Bruder Harry. In der Westminster Abbey schritten dann auch Williams ältere Kinder, der neunjährige Prinz George und seine zwei Jahre jüngere Schwester Charlotte, mit ihrer Mutter hinter dem Sarg ihrer Urgroßmutter her.

Nach der Trauerfeier in der Westminster Abbey wird der Sarg mit den sterblichen Überresten der Queen in einer feierlichen Prozession bis zum Triumphbogen Wellington Arch gezogen, von wo aus er mit dem Leichenwagen zum 35 Kilometer entfernten Schloss Windsor gebracht wird. Dort findet nach einem Gottesdienst mit 800 Gästen am Abend die Beisetzung im Kreis der königlichen Familie statt.

Polizei: Größte Sicherheitsoperation in der Geschichte Londons

Das Staatsbegräbnis ist auch eine enorme Herausforderung für die Behörden: Polizei, Geheimdienste und Anti-Terror-Einheiten koordinieren dafür die wohl größte Sicherheitsoperation, die die Stadt je erlebt hat. Derweil steht das Land still – fast überall blieben Schulen und Universitäten sowie Geschäfte und Pubs geschlossen.

Auch auf die Reisepläne zahlreicher Menschen hatte das Ereignis massive Auswirkungen. Am wichtigen Londoner Flughafen Heathrow wurden mehr als 100 Flüge abgesagt. Die Einflugschneisen führen über die Londoner Innenstadt oder das Schloss Windsor. Man wolle sichergehen, dass während der Zeremonie Stille herrsche, teilte der Airport mit.

Für diejenigen, die am Montag nicht nach London oder Windsor anreisen konnten, wird die Trauerfeier in landesweit 125 Kinos und vielen Kirchen übertragen. Auch wurden an öffentlichen Orten Leinwände aufgebaut. Etwa in Nordirland soll das Event in Parks und öffentlichen Gebäuden gezeigt werden.

Elizabeth II. war am 8. September im Alter von 96 Jahren nach 70 Jahren auf dem britischen Thron gestorben. Das Staatsbegräbnis für die Queen ist das erste in Großbritannien seit dem Tod des früheren Premierministers Winston Churchill im Jahr 1965. (afp/dl)



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