Türkischer Journalist Kadri Gürsel auf Bewährung freigelassen

Titelbild
Kadri Gürsel (l) küsst seine Frau Nazire Kalkan Gürsel in Istanbul (Türkei). Nach elf Monaten Untersuchungshaft hat ein Gericht in der Türkei überraschend die Freilassung des unter Terrorverdacht angeklagten Journalisten im «Cumhuriyet»-Prozess beschlossen.Foto: Kurtulus Ari/dpa
Epoch Times30. Mai 2019

Der bekannte türkische Journalist Kadri Gürsel ist nach einem kurzen Gefängnisaufenthalt am Mittwoch wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Er sei zur Bewährung freigelassen worden, schrieb Gürsel im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Nach der Bestätigung seiner Haftstrafe durch ein Berufungsgericht war der frühere Journalist der Zeitung „Cumhuriyet“ am Mittwoch kurzzeitig festgenommen worden. Nach Angaben seines Anwalts Ilkan Koyunc handelte es sich aber nur um eine verfahrensrechtliche Formalie.

Gürsel war im April 2018 von einem Gericht in Istanbul wegen Unterstützung von Terrororganisationen zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden.

Wie die anderen angeklagten „Cumhuriyet“-Mitarbeiter war Gürsel im Laufe des Prozesses aus der Untersuchungshaft entlassen worden.

Gürsel war elf Monate in Haft

Im Februar bestätigte ein Berufungsgericht das Urteil gegen den renommierten Kolumnisten und andere Mitarbeiter der regierungskritischen Zeitung.

Ende April mussten sechs von ihnen wieder ins Gefängnis, um ihre verbliebenen Haftstrafen abzusitzen. Gürsel saß nach eigenen Angaben insgesamt elf Monate im Gefängnis.

Der „Cumhuriyet“-Prozess gilt international als Symbol für die Erosion der Pressefreiheit in der Türkei unter Präsident Recep Tayyip Erdogan.

Auf der Liste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen rangiert das Land auf Platz 157 von 180. Seit dem Putschversuch von Juli 2016 wurden dutzende Medien geschlossen oder der Kontrolle der Regierung unterstellt. Laut der Plattform für Pressefreiheit P24 sitzen derzeit 146 Journalisten hinter Gittern. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion