Widersprüchliche Berichte über Russlands Nationalistenführer

Der langjährige Führer von Russlands nationalistischer LDPR, Wladimir Schirinowski, soll sich in einem kritischen Gesundheitszustand befinden. Dies berichten mehrere Medien. Im Februar wurde er positiv auf Corona getestet. Eine Todesnachricht erwies sich als verfrüht.
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Wladimir Wolfowitsch Schirinowski.Foto: KIRILL KUDRYAVTSEV/AFP via Getty Images
Von 26. März 2022

Der langjährige Führer der nationalistischen Liberal-Demokratischen Partei Russlands (LDPR), Wladimir Wolfowitsch Schirinowski, soll sich in einem kritischen Gesundheitszustand befinden.

Die in Abu Dhabi erscheinende Zeitung „The National“ berichtet über Medien, die sogar den Tod des 75-jährigen Politikers gemeldet hätten. Diese hätten sich jedoch als verfrüht erwiesen.

Schirinowski im Februar positiv auf Covid-19 getestet

Der Sprecher der russischen Staatsduma, Wjatscheslaw Wolodin, hat am Freitag (25.3.) jedoch mitgeteilt, dass Schirinowski sich in einem kritischen Zustand befinde und Ärzte um sein Leben kämpften.

Der Nachrichtenagentur TASS zufolge sprach Wolodin davon, dass sich der Politiker in einem Moskauer Krankenhaus befinde, seit er Anfang Februar positiv auf Covid-19 getestet worden wäre und anschließend eine Lungenentzündung entwickelt hätte. Allerdings bestehe immer noch eine Chance auf Genesung.

Bevor Wolodin sich auf Telegram äußerte, hatten Medien bereits den Tod Schirinowskis gemeldet. Der Parteifreund und russische Senator für die Region Wladimir, Alexander Pronjuschkin, hatte auf derselben Nachrichtenplattform das Ableben seines Parteichefs bestätigt, den Beitrag später jedoch wieder gelöscht. Das russische Gesundheitsministerium meldete später, Schirinowskis Gesundheitszustand sei „stabil“.

LDPR-Erfolg von 1993 erschütterte Russland und die Welt

Schirinowski gründete seine „Liberaldemokratische Partei“ im Jahr 1991 noch in der Zeit des Bestehens der Sowjetunion. Noch im gleichen Jahr trat er zu den Präsidentschaftswahlen in der Russischen SFSR an und kam auf acht Prozent der Stimmen. Weltweit bekannt wurde er, nachdem seine LDPR bei den Duma-Wahlen 1993 mit 22,9 Prozent auf Anhieb stimmenstärkste Partei wurde.

Der Politiker fiel unter anderem durch exzessive Rhetorik auf und ließ sich in Fernsehsendungen mehrfach zu Handgreiflichkeiten hinreißen. Scharfe Äußerungen, antisemitische Tiraden und unverhohlene Kriegsdrohungen an unterschiedliche Länder gingen regelmäßig im Ausland durch die Presse. Sie werden heute noch im Westen als Beweis für imperiale Ambitionen angeführt, die angeblich Konsens in Russlands politischer Elite wären.

Nach 1993 verloren Schirinowski und die LDPR zwar politisch deutlich an Einfluss, bis heute stellt diese jedoch eine Fraktion in der Duma. In Gebieten wie Smolensk oder Chabarowsk gelang es der LDPR auch, Gouverneursämter zu erlangen.



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