Wirtschaftsminister sagt Katalonien bei Abspaltung „brutale Verarmung“ voraus

Das Bruttoinlandsprodukt könnte in einem unabhängigen Katalanien zwischen 25 und 30 Prozent fallen, die Arbeitslosenrate sich verdoppeln, erklärt der spanische Wirtschaftsmininster.
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Ein Wahllokal während des symbolischen Referendums 2009 der Katalanen in Vilafranca del Penedes.Foto: JOSEP LAGO/AFP/Getty Images
Epoch Times18. September 2017

Der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos hat der Region Katalonien für den Fall ihrer Loslösung von Spanien einen wirtschaftlichen Niedergang und eine „brutale Verarmung“ vorhergesagt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) könnte zwischen 25 und 30 Prozent fallen und die Arbeitslosenrate könnte sich verdoppeln, sagte der Minister am Montag in einem Interview mit Radio Cope.

Da ein unabhängiges Katalonien nicht mehr zur Eurozone gehören würde, wären für drei Viertel seiner Waren Zollgebühren fällig, fügte der Minister hinzu. Banken würden umziehen, und Katalonien müsse eine eigene Währung schaffen. Aus wirtschaftlicher Sicht wäre Kataloniens Unabhängigkeit „absolut irrational“.

Die Katalanische Regionalregierung argumentiert anders

Die Regionalregierung in Barcelona argumentiert, ein unabhängiges Katalonien würde eine eigene Steuerpolitik verfolgen und eigene Investitionen tätigen. Das wiederum würde dem BIP Auftrieb geben.

Denn derzeit zahle Katalonien an Madrid jedes Jahr Milliarden Euro an Steuern mehr als es an Investitionen und Dienstleistungen zurückerhalte.

Die nordostspanische Region Katalonien hat ihre eigene Sprache und fühlt sich seit Jahrhunderten von Madrid unterdrückt. Sie ist etwa so groß wie Belgien, zählt 7,5 Millionen Einwohner und kommt für etwa ein Fünftel der spanischen Wirtschaftsleistung auf.

Die katalanische Regionalregierung hat für den 1. Oktober eine Volksabstimmung über die Unabhängigkeit von Spanien angesetzt. Die Regierung in Madrid wehrt sich mit allen Mitteln dagegen und übt zunehmend Druck auf die Katalanen aus. (afp)



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