Wochenrückblick: Wegen falscher Angaben von KI-Chatbot muss Air Canada zahlen (Teil 2)

Salat, Spinat, Rucola – das Catering der Airline Emirates übernimmt die weltgrößte vertikale Indoor-Farm. In Schweden gibt es eine neue „Mineralienjagd“. Die Industrie startet die Antwerpener Deklaration. Und dann gibt es da noch coole Diamanten-besetzte Schutzkleidung für die Feuerwehr. Ein unvollständiger Rückblick auf Meldungen der Woche in Kurznachrichten (Teil 2).
Titelbild
In Kawazu, Japan, gibt es eine Kirschblütenart, die zwei Monate früher als normale Kirschen blühen. Am 20. Februar 2024 war es in der kleinen Stadt an der Ostküste der Izu-Halbinsel wieder so weit: die Kawazu-Zakura-Kirschbäume ziehen die ersten Spaziergänger an.Foto: Takashi Aoyama/Getty Images
Von 24. Februar 2024

Drohnenjäger gesucht

Die Europäische Kommission sucht Unternehmen, die mit ihren Systemen die Institutionen in Brüssel gegen Drohnen schützen könnten. Sie sollten sowohl Überwachungsdrohnen als auch Drohnen, die für Angriffe konzipiert sind, abwehren. Denn: „Drohnen, die in unmittelbarer Nähe sensibler öffentlicher Gebäude fliegen, könnten möglicherweise eine Sicherheitsbedrohung darstellen“. Die Kommission erwägt zusammen mit anderen interessierten Parteien und den belgischen Behörden mögliche Maßnahmen, um dieser Bedrohung zu begegnen, so ein Vertreter der Europäischen Kommission. Weitere Details wurden noch nicht bekannt.

Mehr Lohn

Ab 1. März erhalten medizinische Fachangestellte (MFA) mehr Lohn. Der neue Tarifabschluss beinhaltet Lohnsteigerungen von 7,4 Prozent im Durchschnitt, das Einstiegsgehalt steigt erheblich höher von 2.200 auf rund 2.700 Euro brutto. Das sind fast 23 Prozent mehr und 16,17 Euro brutto pro Stunde. Es gibt eine höhere Ausbildungsvergütung und einen Inflationsausgleich. Bereits in acht Monaten beginnt die nächste Verhandlungsrunde der Tarifparteien unter Beteiligung des Verbandes medizinischer Fachberufe.

Drei Skelette – ein Orang-Utan (L), ein Schimpanse (C) und ein Gorilla (R) – blicken am 20. Februar 2024 in London, England, von einem Balkon im Grant Museum. Das Grant Museum befindet sich auf dem Campus des University College London und ist die zoologische Sammlung von Robert Edmond Grant, einem in Edinburgh ausgebildeten Arzt, der seinen Beruf aufgab, um wirbellose Tiere zu studieren. Es wurde 1828 als Lehrsammlung zoologischer Proben und Sektionsmaterial an der damals neu gegründeten University of London, der heutigen UCL, gegründet. UCL gehört zu den zehn besten Universitäten der Welt. Foto: Leon Neal/Getty Images

Illegale Taxis

Der verkehrspolitische Sprecher der Berliner SPD-Fraktion, Tino Schopf, geht davon aus, dass in Berlin mindestens 2.000 Fahrzeuge, die über Plattformen wie Uber, Bolt oder Freenow buchbar sind, ohne Konzession unterwegs sind. Die illegalen Touren sind manchmal billiger als ein Fahrschein für den ÖPNV. Doch bergen die Fahrzeuge auch Gefahren, da sie meist nicht gewerblich versichert sind und damit keinen Versicherungsschutz für die Insassen bieten. Günter Schwarz, zuständiger Referatsleiter im Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten, sagte: „Wir gehen hier von organisierter Kriminalität aus“. Verantwortlich für die Genehmigungen ist die Aufsichtsbehörde Labo, die nach Ansicht von Schwarz nicht immer tief genug prüft.

„Mineralienjagd“ in Schweden

Zwischen 1967 und 2014 fand in Schweden die „Mineral Hunt“ statt. Nun sollen die Menschen erneut gebeten werden, nach wertvollen Steinen zu suchen und diese an das Mineralienbüro der geologischen Behörde SGU in Malå zu schicken. Damals wurden 16 Mineralienjäger zu offiziellen Preisträgern gekürt, der Erstplatzierte erhielt 50.000 Schwedische Kronen (4.850 Euro). Die Regierung will nun dem SGU drei Millionen Kronen (circa 266.000 Euro) geben, um den Wettbewerb neu aufzulegen. Annelie Wirtén, Direktorin der SGU, erinnert: „Es gibt einige Vorkommen, die dank der Mineralienjagd entdeckt wurden“, wie ein Lithiumfund in Bergby nördlich von Gävle. „Schweden ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Goldmine“, kommentiert Energie- und Ernährungsministerin Ebba Busch. Sie hofft, dass die Schweden mitmachen und „bei ihren Pfifferlings- und Waldspaziergängen tatsächlich zusätzliche Vorkommen findet. Schweden ist wenig erforscht.“

Das Catering der Emirates übernimmt

Die größte vertikale Indoor-Farm der Welt befindet sich in der Nähe des internationalen Flughafens Al Maktoum in Dubai (VAE). Seit einigen Tagen gehört die Indoor-Farm, einschließlich der Marke Bustancia vollständig dem Catering-Unternehmen der Airline Emirates. Die Anlage erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 330.000 Quadratmetern und produziert jährlich über 900.000 Kilogramm Gemüse und Salate, darunter Salat, Spinat, Rucola und Kräuter. Durch den vertikalen Anbau in der Bustanica (deutsch: Garten) kann eine größere Menge an Pflanzen auf einer kleineren Grundfläche angebaut werden. Emirates Flight Catering bedient über 100 Fluggesellschaften.

Polnische Bauern blockieren mit einem Protestlager den polnisch-ukrainischen Grenzübergang Dorohusk, 20. Februar 2024. Im Mittelpunkt der seit langem andauernden Blockade stehen die Forderungen polnischer Landwirte und Lastwagenfahrer, die Einfuhr ukrainischer Agrarprodukte einzuschränken. Foto: Omar Marques/Getty Images

Mit Diamanten besetzte Schutzkleidung

Australische Forscher haben wortwörtlich eine coole Idee: Sie haben einseitig mit Nanodiamanten beschichtete Baumwolltextilien entwickelt, die Menschen im Vergleich zu unbehandelter Baumwolle um zwei bis drei Grad Celsius abkühlen. Möglich macht dies die sehr gute Wärmeleitfähigkeit der Steinchen. Die Forscher wollen damit bald neue Sportbekleidung oder Schutzkleidung für Feuerwehrleute bereitstellen und das Prinzip auf die Gebäudedämmung anwenden. Eine wertvolle, aber teure Erfindung? Nein. „Nanodiamanten sind tatsächlich billig in der Herstellung – billiger als Graphenoxid und andere Kohlenstoffmaterialien“, so die Entwickler.

Gratulation zum 29. Februar

Der 29. Februar ist ein seltener Geburtstag, nur alle vier Jahre können die an diesem Tag Geborenen so richtig feiern. Zum ersten Mal gilt das in diesem Jahr für diejenigen, die am 29. Februar 2020 zur Welt kamen – 1.700 Babys. Ein Schaltjahr davor, im Jahr 2016, waren es 1.810. Auffällig ist: In beiden Jahren wurden am Schalttag weniger Kinder geboren als an einem durchschnittlichen Februartag. Pro Tag kamen normalerweise im Februar 2020 immerhin 2.024 Babys auf die Welt, im Februar 2016 waren es 2.072 Kinder.

Wenn die KI Unsinn erzählt

Die Fluggesellschaft Air Canada bietet sogenannte Trauerfallpreise an. Kunden können so bei einem Sterbefall in der Familie Rabatte auf Last-Minute-Buchungen bekommen. Diese ermäßigten Tickets müssen explizit gebucht werden. Ein betroffener Kunde fragte auf der Webseite den KI-Chatbot nach diesem Tarif – und der antwortete falsch. Er solle es zum vollen Preis buchen und sich anschließend erstatten lassen. Der Kunde folgte diesen Anweisungen – doch Air Canada weigerte sich, die Erstattung zu bezahlen. Der Fall landete vor Gericht. Dieses entschied, dass die Fluggesellschaft zahlen muss, weil sie für alle Informationen auf ihrer Webseite verantwortlich ist. Auch für den Chatbot. Schließlich zahlte die Airline die Differenz zwischen dem bezahlten und ermäßigten Preis von 812,02 kanadischen Dollar (560 Euro).

Tüten aus Abfall

Bananen sind weltweit enorm beliebt, so beliebt, dass sie die am vierthäufigsten angebaute Kulturpflanze der Welt ist. Jedes Jahr müssen daher fast 36 Millionen Tonnen Bananenschalen als Abfall entsorgt werden. Chemiker aus den USA haben nun eine mögliche Verwendung erforscht: als Verpackungsmaterial. Dabei wird die sogenannte Lignocellulose der Schalen zu abbaubaren Folien verarbeitet. Sie könnte künftig Plastiktüten ersetzen. Gut für die Natur: „Die Folien sind robust, transparent und bauen sich innerhalb von 30 Tagen bei 21 Prozent Bodenfeuchtigkeit ab. Daher bieten sich Bananenschalen als vielversprechendes und kostengünstiges Material an“, versprechen die Forscher.

Antwerpener Deklaration

70 Unternehmen fordern von der EU-Kommission und den Regierungen der EU-Länder einen „Industrial Deal“. Der 10-Punkte-Plan soll den Green Deal der EU ergänzen. Bremsende EU-Regulierungen sollen korrigiert, weniger widersprüchlich und komplex werden. Die „überbordende Einzelgesetzgebung“ sei zugunsten von Anreizen für grüne Technologien am Binnenmarkt zu stärken. Verlangt wird von der EU, sich in der Gesetzgebung zurückzuhalten: „Lassen Sie das Unternehmertum gedeihen, um die besten Lösungen zur Bewältigung von Herausforderungen zu finden.“ Eine wettbewerbsfähige europäische Industrie auf der Grundlage eines europäischen Industrieabkommens sei eine unerlässliche Vorbedingung für die erfolgreiche Umsetzung des EU Green Deal. „Es ist auch die einzige Möglichkeit, dem Rest der Welt zu zeigen, dass der Green Deal für alle funktioniert.“ Hintergrund der Antwerpener Deklaration ist die Befürchtung, weiter an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren. Vor allem Unternehmer der Chemie-, Stahl- und Baustoffindustrie wie BASF, Evonik, Covestro, Bayer oder Heidelberg Materials sind beteiligt.

Hier steht das Wasser bis zum Hals: Die Lage in der Altstadt von Verden in Niedersachsen bleibt angespannt.

Hier steht das Wasser bis zum Hals: Die Lage in der Altstadt von Verden in Niedersachsen bleibt angespannt. Foto: Sina Schuldt/dpa

Trockenheit und Hochwasser

Der feuchte Winter entspannt die trockene Situation in den Wäldern Brandenburgs. Er kann dazu beitragen, dass sich die Wasserspeicher der Waldböden normalisieren. In den oberen 60 Zentimetern sehe es überdurchschnittlich gut aus, erklärt Britta Lolk, Forstamtsleiterin des Spree-Neiße-Kreises. Von einer vollständigen Entspannung würde sie noch nicht ausgehen, das müsse der Sommer zeigen. Nach den vielen Niederschlägen seit Ende 2023 ist hingegen in Niedersachsen das Wasser immer noch nicht vollständig abgelaufen. Schäden an Deichen und Straßen, in Firmen, für Bauern und Wohnhäuser können noch nicht abschließend beziffert werden. Fast jeder Landwirt ist von Hochwasser oder Dauerregen betroffen, die Herbstsaat ist vielerorts nicht zu retten. Das Bundesland hat bisher 111 Millionen Euro als Hilfe bereitgestellt, die Versicherungen rechnen mit Schäden im zweistelligen Millionenbereich.

Rumänien für Peking

Trotz Warnungen anderer Staaten setzt Rumänien zur Überwachung strategisch wichtiger Orte auf chinesische Technik. Bekannt ist, dass Polizei, Gendarmerie, Zoll, der Geheimdienst SRI, Präfekturen und der Senat, der im Parlamentspalast untergebracht ist, Systeme von Hikvision und Dahua verwenden. Beide Hersteller von Überwachungsgeräten werden vom kommunistischen Regime in Peking kontrolliert. In den USA, dem Vereinigten Königreich und Australien sind diese wegen Spionagegefahr verboten und selbst für eine Offline-Nutzung gesperrt. Das rumänische Verteidigungsministerium sieht darin keine Gefahr, es gebe keine Beschränkungen für den Kauf auf dem rumänischen Markt.



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