Zahlen wie 1970: Österreichs Tourismus um 50 Jahre zurückgeworfen

In Österreich brach der Tourismusbetrieb deutlich ein. Die statistischen Werte der Übernachtungen befinden sich aktuell auf einem Niveau wie vor 50 Jahren.
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Almhütte in Tirol, Österreich.Foto: Istockphoto
Epoch Times27. Januar 2022

Lockdown, Betriebsschließungen, Quarantäne, Reisebeschränkungen, spezielle Restriktionen gegen ungeimpfte Bürger – Österreichs Tourismusbranche hat in der Pandemie schwer mit den Folgen der verordneten Regierungsmaßnahmen zu kämpfen. 2021 übernachteten 79,57 Millionen Gäste in den Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen Österreichs.

Um diesen Wert einschätzen zu können, muss man in der Geschichte Österreichs weit zurückgehen – bis ins Jahr 1970. Da waren mit 79,52 Millionen Gästen die Zahlen vergleichbar. „Damit ist die Branche um rund 50 Jahre zurückgefallen“, schreiben die „Oberösterreichischen Nachrichten“ und verweisen auf die vorläufigen Daten von Statistik Austria.

Ein Blick in die Details verrät, dass die Zahlen 2021 sogar gegenüber dem ersten Pandemiejahr nochmals schlechter wurden: „Coronabedingte Betriebsschließungen und internationale Reisebeschränkungen haben dem Tourismus in Österreich auch im Jahr 2021 stark zugesetzt“, so Tobias Thomas, Generaldirektor von Statistik Austria.

Einen großen Anteil an den Rückgängen hatten die ausbleibenden ausländischen Gäste. Nur noch 12,73 Millionen ausländische Touristen kamen nach Österreich, ein Minus um 15,6 Prozent gegenüber 2020. Doch auch bei den übernachtenden Inländern gingen die Zahlen deutlich zurück. 2021 suchten noch 9,42 Millionen eine Übernachtungsmöglichkeit auf, ein Minus von 5,3 Prozent.

Laut Tobias Thomas waren die Rückgänge hauptsächlich in den Monaten der Betriebsschließungen registriert worden: von Januar bis Mai und im November 2021. In dieser Zeit wurden 85,6 Prozent weniger Übernachtungen getätigt. Erlaubt waren in dieser Zeit demnach nur noch Dienstreisen sowie Kuraufenthalte. In den anderen Monaten des vergangenen Jahres, Juni bis Oktober und Dezember, lag der Rückgang gegenüber dem Vorjahr bei 16,8 Prozent.

Von den Bundesländern waren 2021 gegenüber 2020 am stärksten betroffen: Salzburg (- 31 %), Tirol (- 29 %), Vorarlberg (- 28 %), Steiermark (- 11 %), Kärnten (- 8 %). Allerdings verzeichneten einige Bundesländer sogar ein Plus gegenüber 2020: Oberösterreich (+ 5 %), Niederösterreich (+ 9 %), Wien (+ 9 %) und das Burgenland (+ 10 %).

Gegenüber den Vorpandemie-Zahlen von 2019 wird das Desaster von 2021 aber erst richtig deutlich: Salzburg (- 53,4 %), Tirol (- 52,7 %), Vorarlberg (- 50,2 %), Kärnten (- 23,5 %), Wien (- 72 %). – Der Landesdurchschnitt lag bei minus 47,9 Prozent.

Dabei hatte es 2019 auf hohem Niveau von 152,7 Millionen Übernachtungen sogar noch ein leichtes Plus von 2 Prozent gegenüber 2018 gegeben, wie eine APA-Grafik zeigt. Dann ging es steil bergab: 2020 minus 36 Prozent, 2021 weitere minus 19 Prozent. (sm)



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