Frankreich: Zahlreiche Schäden nach schwerem Erdbeben
Auf den ersten Erdstoß am Freitagabend mit einer Stärke zwischen 5,3 und 5,8 folgten am Samstagmorgen zwei weitere Beben. Ausläufer des ersten Bebens waren von Rennes im Norden bis Bordeaux im Südwesten des Landes zu spüren.
Das französische Erdbebenzentrum (BCSF) registrierte das erste Beben am Freitagabend um 18.38 Uhr, sein Epizentrum lag demnach in der Gemeinde Cram-Chaban im Departement Charente-Maritime. In mehreren Orten vom Osten des Departements bis zum Süden des benachbarten Departements stürzten Dächer teilweise ein, verschoben sich Mauern und entstanden an zahlreichen Fassaden Risse.
Häuser unbrauchbar, keine Schwerverletzten
Allein in dem Dorf La Laigne mussten rund 170 Menschen ihre Häuser verlassen. Insgesamt zwei Menschen wurden laut den Behörden leicht verletzt.
Nach Angaben von Premierministerin Elisabeth Borne dauerte die Begutachtung der beschädigten Häuser am Samstag weiter an. Borne sicherte allen Betroffenen ihre Unterstützung zu. Sie werde dafür sorgen, dass alle, deren Häuser unbewohnbar seien, eine neue Unterkunft erhielten.
Die Premierministerin kündigte für Montag den Besuch von Umweltminister Christophe Béchu in der Bebenregion an. Innenminister Gérald Darmanin sagte unterdessen auf Twitter ein beschleunigtes Verfahren zu, um das Beben als Naturkatastrophe anzuerkennen und damit rasch Hilfen zur Verfügung stellen zu können.
Sehr selten
Erdbeben mit einer Stärke von über 5 sind in Frankreich äußerst selten. Nach den Worten des Seismologen Jérôme Vergne kommen sie in der Regeln nur alle zehn Jahre einmal vor.
Die Erschütterungen sorgten im ganzen Westen des Landes für Aufruhr. Bei den Notrufnummern gingen zahlreiche Anrufe ein, unzählige Nutzer der Online-Medien machten ihren Sorgen Luft.
Sie habe auf dem Bett gelegen und gelesen, als sie die Erschütterungen gehört habe, berichtete etwa in Tours die Studentin Lea Franke. „Ich bin aufgesprungen, die ganze Wohnung hat gewackelt.“ Die Erschütterungen hätten mehrere Sekunden gedauert. „Ich hatte totale Angst. Ich wohne im dritten Stock. Ich dachte, der Boden bricht ein.“ (afp)
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