Altmaier stellt Steuersenkungen für Unternehmen in Aussicht

Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will die Steuern für Unternehmen sehnken. Außerdem müsse sichergestellt werden, "dass die Sozialabgaben keinesfalls über 40 Prozent vom Bruttolohn steigen".
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Die deutsche Wirtschaft auf Sink-Kurs.Foto: iStock
Epoch Times18. November 2018

Angesichts des Konjunktureinbruchs im dritten Quartal plant Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) gleich ein ganzes Maßnahmenbündel zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums in Deutschland. Er kündigte insbesondere an, die Steuern für Unternehmen zu senken. Mittelstandspräsident Mario Ohoven begrüßte die Ankündigung und forderte: „Den Worten müssen jetzt rasch Taten folgen.“

Das Statistische Bundesamt hatte am Mittwoch mitgeteilt, vor allem wegen sinkender Exporte sei Deutschlands Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent gesunken.

Es handelte sich um den ersten Rückgang im Vorquartalsvergleich seit Anfang 2015. „Wir brauchen Klarheit über Entlastungen für Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmer und Wirtschaft, wie den schrittweisen vollständigen Soli-Abbau für alle, weniger Bürokratie und mehr Innovation“, sagte Altmaier der „Welt am Sonntag“.

Die Körperschaftssteuer senken

„Die Körperschaftsteuer ist in Deutschland inzwischen höher als in anderen großen Industrieländern wie USA, Großbritannien und demnächst auch Frankreich“, kritisierte Altmaier. „Das ist ein Nachteil und gefährdet Arbeitsplätze.“

Ein Absenken der Körperschaftssteuer sei daher „mittelfristig notwendig“. Bisher sträuben sich Bundesfinanzminister Olaf Scholz und seine SPD gegen Steuersenkungen für Unternehmen.

„Ich schlage vor, dass wir Mehreinnahmen bei den Steuern zur Hälfte für Entlastungen verwenden“, warb Altmaier in der „WamS“. Außerdem müsse sichergestellt werden, „dass die Sozialabgaben keinesfalls über 40 Prozent vom Bruttolohn steigen“.

Davon stehe nichts im Koalitionsvertrag – konkrete Plläne vorlegen

Der Präsident des Bundesverbands mittelständischer Wirtschaft, Ohoven, begrüßte die Äußerungen Altmaiers, gab allerdings zu bedenken, dass im Koalitionsvertrag davon nichts stehe. „Altmaier und die Union sollten konkrete Pläne für eine Steuerreform vorlegen und beim Koalitionspartner SPD durchsetzen“, forderte er. „Sonst handelt es sich um folgenlose Ankündigungen, die der deutschen Wirtschaft in der globalen Konkurrenzsituation nicht helfen.“

Der FDP-Haushaltsexperte Otto Fricke forderte in der „WamS“ einen nachhaltigen Kurswechsel der Bundesregierung. Stattdessen wollten Union und SPD „die Steuermehreinnahmen, die bis 2021 auflaufen sollen, zu zwei Dritteln an das Bundesministerium für Arbeit und Soziales überweisen, um ihre umfangreichen Rentengeschenke zu finanzieren“.

Der Oppositionspolitiker warb für „eine Ausgaben-Trendwende, weg von der Ausgabenexpansion im Sozialbereich, hin zu echten Zukunftsinvestition in den Bereichen Bildung, Forschung, Digitalisierung und Infrastruktur“. (afp)



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