„An der absoluten Belastungsgrenze“: Die Tafeln beklagen wachsende Überlastung

In den Lagern von „Die Tafel“ stapeln sich immer weniger Lebensmittel, während die Zahl der Bedürftigen steigt – eine beunruhigende Entwicklung. Man arbeite an der absoluten Belastungsgrenze – sowohl psychisch als auch körperlich.
Vor der Laib und Seele-Ausgabestelle in Berlin stehen Menschen und warten auf Lebensmittel.
Vor der Laib und Seele-Ausgabestelle in Berlin stehen Menschen und warten auf Lebensmittel.Foto: Christophe Gateau/dpa
Epoch Times5. Juli 2023

Die Hilfsorganisation „Die Tafel“ sieht sich in Deutschland mit einer wachsenden Überlastung konfrontiert. Eine steigende Zahl bedürftiger Menschen und ein gleichzeitiger Rückgang der Spenden führten bundesweit zu einem Ausnahmezustand bei der Verteilung von Lebensmitteln, sagte der Vorstandsvorsitzende des Landesverbandes Schleswig-Holstein und Hamburg, Frank Hildebrandt, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

„Die Anzahl der Kunden hat sich an manchen Standorten fast verdoppelt. Die Lebensmittelspenden sind gleichzeitig jedoch teilweise um 50 Prozent zurückgegangen.“ Wobe zu den steigenden Zahlen an Kunden auch die anhaltende hohe Migration nach Deutschland beiträgt.

Die Zahl der Ehrenamtlichen sei dagegen nahezu konstant geblieben, sagte die Sprecherin des Bundesverbands der Tafeln, Anna Verres, dem RND. „Alle unsere Helfer arbeiten an der absoluten Belastungsgrenze – sowohl psychisch als auch körperlich.“

Die Tafel und auch der Sozialverband Deutschland sehen den Staat in der Verantwortung: „Die Berichte von den Tafeln sind erschreckend: In Zeiten von Rekordinflation und Preisexplosion können sich viele nicht einmal mehr das Essen leisten“, sagte die Vorstandsvorsitzende des Sozialverbandes Deutschland, Michaela Engelmeier, dem RND.

Dabei gehe es nicht allein um Menschen, die Bürgergeld empfangen, sondern auch um Millionen Geringverdienende und Rentner. Die Arbeit der Tafeln verdiene Respekt und Anerkennung, sagte Engelmeier. „Aber der Staat hat die Verantwortung, das Existenzminimum abzusichern – und nicht die Tafeln. Das ehrenamtliche Engagement der Tafeln muss ein „Extra“ für Betroffene bedeuten.“ (dpa)



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