Barley und Kramp-Karrenbauer regen Debatte über Frauenquote im Bundestag an

SPD-Bundesfrauenministerin Barley und CDU-Generalsekretärin Kramp-Karrenbauer plädieren für eine Debatte über eine Frauenquote in den deutschen Parlamenten.
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Symbolbild.Foto: Michel Porro/Getty Images
Epoch Times8. März 2018

Bundesfrauenministerin Katarina Barley (SPD) und CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer plädieren für eine Debatte über eine Frauenquote in den deutschen Parlamenten.

Gegen den gesunkenen Frauenanteil im Bundestag müssten die Parteien etwas tun, sagte Barley den Zeitungen des Redaktionsnetzwerkes Deutschland am Donnerstag. „Wir müssen aber auch prüfen, welche Stellschrauben bei einer Wahlrechtsreform gedreht werden können, damit wieder mehr Frauen in den Parlamenten einziehen.“

Dass die CSU ein Kabinett mit gleich vielen Männern und Frauen verhindert habe, zeigt laut Barley, „dass noch viel Arbeit vor uns liegt“. Sie wies darauf hin, dass etwa Frankreich und viele andere Staaten Deutschland in der Frage der gleichen Repräsentation von Männern und Frauen in Parlamenten voraus seien.

CDU-Generalsekretärin Kramp-Karrenbauer regte anlässlich des Weltfrauentages am Donnerstag auf der Nachrichtenseite „Focus Online“ ebenfalls an, im Zuge einer Bundestagsreform darüber zu reden, „ob wir diese Teilhabe von Frauen ins Wahlrecht bringen können“.

Sie mahnte außerdem, dass auch die CDU nur dann Volkspartei sei, „wenn sie die Breite der Gesellschaft abbildet“. „Dazu gehören mindestens zur Hälfte Frauen“, sagte Kramp-Karrenbauer. Mit Blick auf das Kabinett lobte sie, die Parteichefin Angela Merkel habe Wort gehalten, was den CDU-Teil angeht. Bei der CSU habe die künftige Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (CSU) „zu Recht darauf hingewiesen, dass da noch Luft nach oben ist“.

CDU und SPD wollen jeweils gleich viele Männer und Frauen ins „GroKo“-Kabinett schicken, die CSU will ihre drei Ministerposten mit Männern besetzen. Bär soll als Staatsministerin im Kanzleramt als einzige CSU-Frau nach Berlin gehen.

Im neuen Bundestag ist der Frauenanteil so niedrig wie seit knapp 20 Jahren nicht mehr. Bei der Bundestagswahl im September wurden 218 Frauen und 491 Männer als Abgeordnete gewählt – das bedeutet einen Frauenanteil von rund 30 Prozent. Zwischen den Fraktionen gibt es allerdings große Unterschiede. Während bei Grüne und Linkspartei jeweils die Frauen in der Mehrheit sind, liegt der Frauenanteil bei CDU/CSU, FDP und AfD jeweils unter 25 Prozent, bei der SPD bei 42 Prozent. (afp)



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