Bericht: CDU-Abgeordnete wollen Fraktion über Kanzlerkandidat entscheiden lassen

Bundestagsabgeordnete der Union haben sich bei der Frage nach der Kanzlerkandidatur für eine Entscheidung durch die Fraktion ausgesprochen.
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Die Spitzen der CDU und CSU bei der Eröffnung des Europawahlkampfs 2019.Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP via Getty Images
Epoch Times6. April 2021

Eine so wichtige Entscheidung müsse eigentlich über ein Votum der Mitglieder erfolgen, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael von Abercron dem „Spiegel“.

Weil dies für beide Parteien so kurzfristig wahrscheinlich nicht mehr möglich und auch satzungsrechtlich zumindest unklar ist, wäre eine Abstimmung über das Meinungsbild der gesamten CDU/CDU-Fraktion sicher transparenter und weniger willkürlich.“

Auch der Abgeordnete Stefan Sauer (CDU) spricht sich für eine Abstimmung aus: „Die Politik wird in den 299 Wahlkreisen sehr unterschiedlich erlebt. Die Fraktion ist daher ein guter Resonanzboden, wenn es darum geht die Stimmung im Land zu beschreiben und personelle Entscheidungen zu treffen“, sagte Sauer dem Magazin.

Die Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel (CDU) sagte dem „Spiegel“, zu einer modernen Partei passe kein „Auskungeln des Kandidaten im Hinterzimmer“. Wenn eine Mitgliederbefragung nicht möglich sei, „dann sollte wenigstens die Fraktion ein Mitspracherecht haben“.

Auch die Abgeordneten Andreas Mattfeldt und Johannes Selle (beide CDU) befürworten eine Befragung der Bundestagsfraktion. Der CDU-Abgeordnete Klaus-Peter Willsch forderte den Fraktionschef Ralph Brinkhaus auf, „eine entscheidende Rolle der Bundestagsfraktion bei der Spitzenkandidatenauswahl einzufordern“.

Hamburgs CDU-Chef Christoph Ploß und die Abgeordnete Astrit Mannes lehnten hingen zunächst eine Abstimmung in der Fraktion ab.

Vorbild für den Vorschlag einer Abstimmung in der Fraktion ist laut dem Bericht die Kanzlerkandidatenkür von Franz Josef Strauß 1979. Der CSU-Mann setzte sich demnach damals gegen den von Helmut Kohl unterstützten niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht mit 135 zu 102 Stimmen durch. (afp)



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